Dresden entdecken - man weiß gar nicht recht, was man auslassen soll

Dresden Dresden gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands.

Dresden gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Semperoper, Frauenkirche, Zwinger, die Weiße Flotte mit ihren historischen Schaufelraddampfern an den Brühlschen Terrassen aber auch das unverwechselbare Flair ziehen jedes Jahr Millionen Touristen an. Einheimische verlieren mitunter den Blick für das Besondere ihrer Heimatstadt. Vor allem, wenn sich Besuch von außerhalb ankündigt, stellt sich oft die Frage: Was sollten unsere Freunde und Verwandte von Dresden gesehen haben?

Nach dem pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020 nahm der Tourismus wieder Fahrt auf und Dresden steht bei Reisenden aus dem In- und Ausland wieder hoch im Kurs.

Viele Gäste besuchen die sächsische Landeshauptstadt im Rahmen von organisierten Städtetouren, einige erkunden Dresden bei einem selbst organisierten Kurzurlaub auf eigene Faust. Andere wiederum sind auf Stippvisite bei Freunden oder Verwandten. Diesen kommt nun die ehrenvolle Aufgabe zu, dem Besuch die Schönheiten ihrer Heimatstadt näher zu bringen. Das stellt bisweilen selbst überzeugte Lokalpatrioten vor große Herausforderungen. Schließlich verlernt man es zwischen Familie, Beruf und anderen Alltagsverpflichtungen mitunter, Dresden durch die "Touristenbrille" zu betrachten. Eine Erkundungstour mit Gästen kann daher auch dazu beitragen, den Zauber Dresdens für sich selbst wieder neu zu entdecken.

Kurztrip in die Landeshauptstadt

Egal ob man selbst in Dresden wohnt oder im Umland ansässig ist, die zweitgrößte Stadt in Sachsen ist immer wieder aufs Neue einen Ausflug wert. Tolle Highlights lassen sich schon an einem einzelnen Tag besichtigen. Wer jedoch noch tiefer eintauchen möchte, sollte sich besser etwas mehr Zeit nehmen.

Für alle, die nicht aus Dresden stammen, kann es sich lohnen, sich für ein paar Tage eine Unterkunft zu organisieren. So entfallen unnötige Anreisezeiten. Bei der Auswahl ist es empfehlenswert, auf eine Lage im Stadtzentrum zu achten. Dann können viele Ausflugsziele direkt zu Fuß erreicht werden. Liegt die Unterkunft in Bahnhofsnähe fällt gleichzeitig eine Anreise mit dem Zug leichter. Apropos Mobilität: Für Touristen gibt es besondere Tages-, Familien- oder Kleingruppentickets, mit denen Besucher noch flexibler in der Stadt oder auch darüber hinaus unterwegs sind. Ein tolles Angebot sind zudem die sogenannten Dresden Welcome Cards. Sie kombinieren freie Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit freiem Eintritt oder Ermäßigungen zu bestimmten Kultureinrichtungen.

Frauenkirche und Neumarkt

Die Dresdner Frauenkirche ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund ihrer wechselvollen Geschichte steht sie bei deutschen und ausländischen Besuchern ganz oben der Liste der Sehenswürdigkeiten, die man bei einem Aufenthalt im Elbflorenz unbedingt gesehen haben sollte.

Die Frauenkirche in Dresdens Zentrum. Bildquelle: Adobe Stock / art_zzz / 71277348

1726 bis 1743 als "Kirche Unserer Lieben Frau" errichtet, gilt die Frauenkirche als charakteristisch für die Epoche des Barock. Nach der Bombardierung durch die Alliierten im Februar 1945 blieben von dem Gotteshaus nur noch Ruinen übrig. Sie standen in der DDR als Mahnmal gegen den Krieg. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung gründete sich eine Initiative zum Wiederaufbau der Frauenkirche aus der eine Stiftung hervorging. Dank ihrem Engagement, großzügiger Spenden aus dem In- und Ausland und handwerklichem Geschick erstrahlt die Frauenkirche seit 2005 wieder im originalgetreuen Zustand.

Ein Muss ist daher die Besichtigung des Innenraums inklusive der reich verzierten Deckenkuppel und des prunkvollen Altars - entweder allein oder bei einer Führung. Im Anschluss bietet sich ein Bummel über den Neumarkt an. Dieser wurde ebenfalls im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört und durch die DDR-Führung im Stil der damaligen Zeit neu erbaut. Nach der Wiedervereinigung wurde der Platz nach historischem Vorbild rekonstruiert, sodass er heute wieder das Flair vergangener Zeiten versprüht.

Der Fürstenzug

In direkter Nachbarschaft zur Frauenkirche befindet sich der 102 Meter lange Fürstenzug, das größte Porzellanbild der Welt. Ende des 19. Jahrhunderts aus 20.000 Fliesen aus Meissner Porzellan gefertigt, zeigt der Fürstenzug unter freiem Himmel sächsische Könige, Kurfürsten, Markgrafen sowie Wissenschaftler, Künstler, Handwerker und Bauern. Im Gegensatz zu vielen anderen Monumenten der sächsischen Landeshauptstadt überstand das Wandbild den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet. Da sich der Fürstenzug im Freien befindet, ist der Besuch kostenlos.

Der Dresdner Zwinger

Ein weiteres berühmtes Barockbauwerk, dass man Besuchern von außerhalb nicht vorenthalten sollte, ist der Dresdner Zwinger. Ursprünglich als Orangerie für August den Starken erschaffen, begeistert der Gebäudekomplex mit seinen weitläufigen Gartenanlagen durch große Vielfalt - Kunst-, Architektur-, Geschichts- und Gartenliebhaber kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten. Ein Highlight von Frühling bis Herbst ist das Glockenspiel. Im Viertelstundentakt erklingen die Glocken aus Meissner Porzellan. Darüber hinaus finden im Zwinger regelmäßig Konzerte und Theateraufführungen statt. Ebenfalls lohnenswert: Ein Besuch der Gemäldegalerie Alte Meister, der Porzellansammlung und des Mathematisch-Physikalischen Salons.

Die Semperoper

Die Semperoper Dresden / Theaterplatz. Bildquelle: Adobe Stock / eyetronic / 12429988

Die imposante Semperoper sollte ebenfalls bei keinem Besuch in Dresden fehlen. Das Konzerthaus der Hof- und Staatsoper Sachsens entstand zwischen 1838 bis 1841 nach Entwürfen des Architekten Gottfried Semper. Auch sie wurde durch die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und wieder aufgebaut. Die volle Pracht des Gebäudes erfasst man am besten bei einer geführten Tour oder bei einer der zahlreichen Vorstellungen.

Das Dresdner Residenzschloss

Architekturfreunde und Geschichtsinteressierte geraten bei einem Besuch des Residenzschlosses ins Schwärmen. Der Gebäudekomplex in der Innenstadt ging aus einer Burganlage aus dem 14. Jahrhundert hervor. Im 15. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zum Schloss, welches künftig den sächsischen Kurfürsten und Königen als Machtzentrum dienen sollte.

Leider musste der Prunkbau wie so viele Dresdner Baudenkmäler rekonstruiert werden: Über 500 Säle wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seit 2013 sind die Arbeiten abgeschlossen. Das Residenzschloss beeindruckt mit einem Museumskomplex, bestehend aus Kupferstich- und Münzkabinett, Rüstkammer, Historischem und Neuem Grünem Gewölbe sowie der benachbarten Hofkirche.

Die Brühlsche Terasse

Ob tagsüber oder abends zum Sonnenuntergang: Die Brühlsche Terrasse lädt zu ausgedehnten Spaziergängen inklusive toller Ausblicke ein. Bei der Brühlschen Terrasse handelt es sich um aneinander gereihte, pompös gestaltete Barockbauten mit vorgelagerten Gärten und Terrassen. Man flaniert am Albertinum, der Kunstakademie, der Sekundogenitur und am Ständehaus vorbei. Das Fundament für dieses Ensemble, welches auch als "Balkon Europas" bezeichnet wird, bildet die ehemalige Festungsanlage. Graf Heinrich von Brühl ließ darauf die Terrassen errichten und verlieh ihnen seinen Namen.

Der Goldene Reiter

An der Augustusbrücke befindet sich der Goldene Reiter, ein Reiterdenkmal zu Ehren des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen, besser bekannt als August der Starke. Der Regent posiert im Stile eines römischen Cäsar und erstrahlt in Blattgold. Der Goldene Reiter ist sowohl tagsüber als auch abends einen Besuch wert - die stimmungsvolle Beleuchtung lässt die Statue noch imposanter wirken. Am Tag ist sie ein idealer Ausgangspunkt für einen Bummel durch die Fußgängerzone am Neustädter Markt, Spaziergänge an der Elbe oder eine Schifffahrt mit einem der zahlreichen Ausflugsdampfer.

Das Blaue Wunder

Das blaue Wunder in Dresden Loschwitz. Bildquelle: Adobe Stock / Comofoto / 178947525

Unter ihrem offiziellen Namen "Loschwitzer Brücke" kennt kaum jemand die stählerne Verbindung zwischen den Stadtteilen Loschwitz und Blasewitz. Der Name "Blaues Wunder" ist fest im Dresdner Wortschatz verankert. Die hellblaue Stahlkonstruktion stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und galt damals als architektonisches Wunder: Sie war die erste große Metallbrücke ohne unterstützende Flusspfeiler. Dresden-Besucher schätzen vor allem den herrlichen Ausblick auf die Elbe. Tipp: Bevor es zurück ins Hotel geht, empfiehlt sich eine Fahrt mit der Schwebebahn. Sie befindet sich auf der Loschwitzer Seite und bringt die Fahrgäste auf 84 Meter Höhe - grandiose Aussichten auf das Blaue Wunder und das Dresdner Elbtal inklusive. Links daneben führt die historische Standseilbahn nach Oberloschwitz, wo sich das Aussichtsrestaurant "Louisenhof" befindet, welches sich zum Beispiel für ein abendliches Dinner mit seinen Gästen anbietet.

Der Großer Garten

Wer mit seinen Gästen im Anschluss an Besichtigungen von historischen Gebäuden und Museen noch etwas ausspannen möchte, besucht bei schönem Wetter den Großen Garten - eine echte Perle unter den sächsischen Gärten. Die grüne Oase der Elbmetropole befindet sich nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt und gilt als eine der bedeutendsten Gartenanlagen Europas. Das rund 147 Hektar große Areal wurde 1678 nach französischem Vorbild angelegt und steht heute in der Tradition englischer Landschaftsparks. Verschlungene Wege, kleine Gewässer und Themengärten mit bunten Blumenbeeten laden zum Durchatmen und Genießen ein. Barocke Skulpturen und ein prunkvolles Palais erinnern an die Zeiten August des Starken. Der Große Garten ist seit 1950 ein Kulturpark und bietet mit dem angeschlossenen Zoo, dem Carolasee sowie Cafés und Restaurants vielfältige Freizeitmöglichkeiten - ideal, wenn sich Kinder unter den auswärtigen Gästen befinden.

Szeneviertel Dresdner Neustadt

Jüngeren Dresden-Besuchern sollte man die Dresdner Neustadt nicht vorenthalten. Hier zeigt sich, dass das Elbflorenz neben barocker Architektur auch eine coole Seite zu bieten hat. Die Dresdner Neustadt als Szene-Kiez punktet mit unzähligen Bars, Cafés, Kneipen und einer ausgeprägten Kunst- und Kulturszene - Graffiti- und Streetart-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Das bunte, internationale Leben spielt sich in der Inneren und der Äußeren Neustadt ab. Letztere gilt als das größte Gründerzeitviertel Europas. Tipp: Bevor man das Nachtleben in der Dresdner Neustadt unsicher macht, sollte ein Besuch in "Pfunds Molkerei" auf dem Programm stehen. Die Sehenswürdigkeit ist für ihre handbemalten Fliesen berühmt und gilt als schönster Milchladen der Welt.

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