Letzte Woche ist das Staffelfinale der 7. Staffel von "Outlander" auf Amazon Prime gelaufen und hat die Fans mit einem heftigen Cliffhanger zurückgelassen. Wer die Serie nicht kennt, hat auf jeden Fall etwas verpasst und das seit nun schon zehn (!) Jahren. Die achte und damit finale Staffel soll voraussichtlich Ende des Jahres beim US-Fernsehsender Starz und auch international Premiere feiern. Die Serie basiert auf den Büchern von Diana Gabaldon und wird dafür gelobt, so nah wie kaum eine andere Serie an der Originalgeschichte dran zu bleiben. Neun Bücher werden in insgesamt in acht Staffeln der Serie zusammengefasst. Seit 2014 kennt man Sam Heughan in der Rolle des temperamentvollen Highlanders James Fraser und Caitriona Balfe als englische Lady Claire Fraser.
Ausstrahlung: Wo kann man "Outlander" anschauen?
Im Juni 2023 begann nach langer Wartezeit endlich die Ausstrahlung der ersten 8 Folgen der zweigeteilten 7. Staffel von "Outlander", seit November 2024 folgten dann wöchentlich die weiteren acht Folgen. In Deutschland hat Amazon Prime seit einigen Jahren die Vorherrschaft in Sachen Ausstrahlung. Die Folgen wurden immer eine Woche nach US-Premiere in deutscher Sprache bei Prime freigeschalten. Man benötigt jedoch einen Staffelpass (29.99 Euro), um die Serie via Prime anschauen zu können. Übrigens: Bis Staffel 6 ist die Serie auch auf Netflix zu finden. Hier reicht die normale Mitgliedschaft. Nun ist am vergangenen Donnerstag die siebte Staffel zu Ende gegangen und hinterließ sehr viel Rätselraten unter den Fans.
Worum geht es in der Serie "Outlander"?
"Outlander" ist eine Zeitreiseserie, die in zwei Zeitepochen spielt. Die englische Krankenschwester Claire ist 1945, nach Ende des Krieges, mit ihrem Mann auf Erholungsurlaub in Schottland. Als sie einen magischen Steinkreis berührt und im Jahr 1745 aufwacht, verändert sich ihr ganzes Leben. England und Schottland stehen in Feindschaft, die in einem Krieg ausarten wird. So will es die Geschichte. Claire wird als alleinstehende englische Lady in mit einem Highlander namens James Fraser verheiratet. Im Laufe der Serie versuchen Jamie und Claire die Zukunft zu verändern und die Schlacht abzuwenden. Claire und ihre Nachkommen reisen später mehrfach durch die Zeitsteine und finden sich nach einigen Staffeln als Siedler in North Carolina, Amerika, wieder. Sie werden mit den geschichtlichen Ereignissen der Indigenen und der Sklaverei konfrontiert. Zum Ende von Staffel 6 befinden sie sich mitten im aufkeimenden Unabhängigkeitskrieg und stehen auf Seite der Rebellen.
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Jamie (Sam Heughan) wird in Staffel 7 für tot erklärt. Foto: Lionsgate+
Serienkritik zu Staffel 7
Das Staffelfinale ist vergangenen Donnerstag endlich auch in Deutschland gelaufen und hat uns Fans einiges abverlangt. Viele Charaktere haben in dieser Staffel wichtige Entwicklungsreisen gemacht. Was haben wir geflucht und mitgelitten. Ja das kann "Outlander" sehr gut! Vor allem überraschen und schockieren. Eine richtiges Gefühlschaos auslösen!
Wir treffen in Staffel 7 endlich auf alte Bekannte, reisen zurück nach Schottland, dann wieder nach Amerika. Wir glauben Jamie sei tot, dann wird Claire von einem Schuss getroffen und liegt im Sterben. William (Charles Vandervaart) erfährt endlich, wer sein wirklicher Vater ist und verliebt sich in eine Hure, die hingerichtet werden soll. Ian (John Bell) findet endlich seinen Platz und muss lernen, dass Glück und Verlust nah beieinander liegen. Lord John Grey (David Berry) zeigt wieder einmal, dass er der heimliche Ehrenmann der Show ist und Brianna (Sophie Skelton) und Roger (Richard Rankin) müssen für ihre Familie kämpfen.
Der schockierendste Moment der ganzen Staffel
Claire und Jamie durchleben in Staffel 7 viel Trauer und Verlust. Kaum sind sie nach der Schlacht von Saratoga in Schottland angekommen, stirbt Schwager Ian (Steven Cree) und Claire muss zurück nach Philadelphia, um einem Verwundeten zu helfen. Während Claire glaubt, dass Jamie auf der Rückfahrt nach Amerika mit einem Schiff im Atlantik untergegangen ist, zerbricht ihre ganze Welt. Um nicht als Rebellin gehängt zu werden, nimmt sich Lord John ihrer an und sie heiraten. Lord John hat sein ganzes Leben lang ebenfalls Gefühle für Jamie und sogar seinen Sohn William aufgezogen. Nun trauert John gemeinsam mit Claire um ihn und in ihrer Trauer und mit viel Alkohol schlafen die beiden miteinander.
Das war mit Abstand der schockierendste Moment der ganzen Staffel! Als Jamie plötzlich wieder lebendig in der Tür steht, kann er sich nicht kontrollieren und vergisst, wie viel er John Gray zu verdanken hat. Er verprügelt ihn aus Eifersucht und händigt ihn den Feinden aus. Wie kann man nur so stur und undankbar sein und warum lieben wir Jamie trotzdem? Ich verstehe es selbst nicht. Aber Lord John ist einfach zum Helden der Serie aufgestiegen, wie ich finde. Diesen Posten kann ihm keiner mehr streitig machen.
Wenn man in der faschen Zeit rauskommt
Jamies und Claires Tochter Brianna muss mit ihrem Mann Roger die Gegebenheiten der 1980er Jahre annehmen. Eines Tages taucht Cousin Buck Mackenzie (Diarmaid Murtagh) aus dem 18. Jahrhundert auf. Als dann noch ein Arbeitskollege von Brianna ihren Sohn Jemmy entführt, um das Jakobitengold zu finden, glaubt Roger, der Entführer wäre mit Jemmy durch die Steine gereist und tut es ihnen gleich. Doch Roger und Buck kommen in der falschen Zeit heraus und treffen auf Bucks Eltern, die sich gerade erst kennenlernen und Rogers Vater, der ebenfalls ein Zeitreisender durch die Steine gefallen war als Roger ein Kleinkind war. Als Roger plötzlich vor Jamies Vater Brian (Andrew Whipp) (der eigentlich bisher gestorben war) steht, verschlägt es ihm die Sprache. Brianna gelingt es in der Zwischenzeit Jemmy zu finden, der gar nicht durch die Steine gereist ist und schafft es den Entführer auszuschalten. Dieser Plotzweig war ziemlich spannend.
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Roger (Richard Rankin) und Brianna (Sophie Skelton) müssen um ihre Familie kämpfen, nachdem ihr Sohn entführt wird. Foto: Lionsgate+
William und die Identitätskrise
William muss lernen, dass er Rachels (Izzy Meikle-Small) Herz nicht gewinnen kann, denn diese wird Ians Frau. Außerdem erfährt er, dass nicht John sondern Jamie sein wahrer Vater ist, ein Rebell. Das kann der junge britische Soldat nur schwer ertragen. Mit vielen Niederschlägen und einer Identitätskrise lernt William dann die Prostituierte Arabella kennen, die eigentlich Jane (Silvia Presente) heißt. Er versucht sie vor einem englischen Offizier zu retten, indem er sie bucht. Zwischen den beiden entsteht eine Verbundenheit und er nimmt sich ihrer und der kleinen Schwester Frances (Florrie May Wilkinson) an. Jedoch tötet Jane später einen Freier, der sich an ihrer 13-jährigen Schwester vergehen wollte und soll gehängt werden. Gemeinsam mit Jamie versuchen sie Jane zu retten, doch es ist zu spät. Sie hat sich selbst das Leben genommen. Diese Szene hat einen sehr mitgenommen! Vor allem, nachdem man erfährt, warum Jane den Nordlichtern zugewunken hat. Es heißt, die Engel würden einen dann holen kommen...
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Lord John (David Berry) offenbart in dieser Staffel seinem Sohn William (Charles Vandervaart), wer sein wahrer Vater ist. Foto: Lionsgate+
Ian bekommt ein Happy End
Young Ian trifft nach Jahren seine Eltern in Schottland wieder und muss mit dem drohenden Tod seines Vaters Ian klarkommen. Es zerriss mir beinahe das Herz, als sich die beiden Lebewohl sagen und Young Ian mit Claire zurück nach Amerika reist. Dort will er Rachel finden und sie zur Frau nehmen. William rettet Rachel vor einem alten Feind Ians und so können Rachel und Ian doch noch heiraten. Beide erwarten ein Kind und Ian scheint endlich angekommen, nachdem die Ehe mit seiner indigenen Mohawkfrau schwierig endete. Traurig wurde es, als Ians Hund Rolo, der ihn bereits bei den Mohawks ein treuer Begleiter war, stirbt. Leben und Tod stehen nah beieinander.
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Rachel (Izzy Meikle-Small) und Ian (John Bell) heiraten in Staffel 7 und erfahren von Rachels Schwangerschaft. Foto: IMAGO / Everett Collection
Der Cliffhanger, der alles ändert
Am Ende kommt doch alles anders, als erwartet. William bittet Jamie und Claire die kleine Frances, die nun nach dem Tod ihrer Schwester ein Waisenkind ist, aufzunehmen und sie willigen ein. Frances erzählt, was sie von ihrer Schwester Jane und ihrer Mutter Faith gelernt hat. Faith, so hieß ebenfalls das erste Kind von Jamie und Claire, das als Totgeburt noch vor Brianna in Frankreich zur Welt kam. Eines Tages sitzt Frances in der Kapelle und singt ein Lied - aus der Zukunft. Claire geht weinend auf die 13-Jährige zu. "Woher kennst du dieses Lied", fragt sie. "Das hat mir meine Mutter beigebracht", antwortet das Mädchen. Ein Schock für die Zuschauenden! Jamie kommt herein und will wissen, was hier los ist. Die Staffel endet damit, dass Claire sagt "Ich glaube, Faith war nie tot". Sie hatte ihr das Lied bei der Geburt vorgesungen. Da es sich um ein Lied aus der Zukunft handelte, hätte Frances das Lied gar nicht kennen können. Oder doch?
Die Gerüchteküche brodelt: Kann es sein, dass Faith gelebt hat und Claire ihrer Enkelin Frances gegenüber steht? Wurden die Babys vertauscht? Wir werden die Auflösung wohl erst in der finalen Staffel 8 erfahren. Die Staffel hat in jedem Fall wieder einmal nicht enttäuscht. Auch die wunderschöne musikalische Untermalung von Bear Mccreary hat für die nötige Atmosphäre gesorgt. Der Soundtrack der Serie ist nämlich eines der wichtigen Erfolgsmerkmale. Reinschauen lohnt sich!