Bullys Montagsmotz - heute: Fußballfieber, die Zweite

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Am Samstag war es soweit. Der Gipfel der Fußballerei wurde erklommen. Das Spiel aller Fußballspiele lief in unzähligen Wohnstuben über die Mattscheiben. Ach was, der Fernseher reichte da oftmals gar nicht. So ein großes Spiel musste natürlich über eine Leinwand flimmern. Da ist man mittendrin im Geschehen - wie bei den Freunden, die Frauchen und ich am Samstag besuchten. Schlimmer als das, was auf der Leinwand lief, war allerdings das, was sich davor abspielte. Von meinem Platz aus habe ich mir 90 Minuten lang das ganze Elend mit ansehen dürfen.

Schwitzen, Knabbern, Labern

Um es abzukürzen: Drei Typen konnte ich während meiner Beobachtungsstudie ausmachen. Die Schwitzenden ohne Fingernägel, die besserwissenden Floskelroboter und die bekleckerten Knabberei-Vernichter. "Die müssen kompakter stehen", "Wer vorne das Tor nicht macht, kriegt hinten eins rein", "Verdient oder unverdient? Danach fragt später niemand mehr!" Die Floskelroboter machten ihrer Bezeichnung alle Ehre und den Kommentatoren des Spiels ernsthaft Konkurrenz. Nervfaktor Eintausend! In die Riege der Lauten reihten sich auch diejenigen ein, die ihre Nervosität mit Salzstangen, Nüssen und Chips bekämpften. Da wurde geknabbert, was das Zeug hält. Und zum Runterspülen immer ein Schluck Bier hinterher. Junge, Junge, die hatten nach dem Spiel gut und gerne drei Kilo mehr auf den Rippen und unzählige Spuren ihrer Knabbereien auf den Klamotten. Was für ein trauriger Anblick! Last but not least: Die Gruppe, die ihre Aufregung mit Nägelkauen und Transpiration kompensierte. Schweißgestank mischte sich also mit dem Geruch von gekauten Chips und Nüssen. Leute, dagegen dufte ich nach Blumenwiese!

Bitte nicht stören

Mittendrin: Frauchen, die sich eigentlich kaum für das Spiel interessierte, dafür aber die Männer in der Runde versuchte, in Gespräche zu verwickeln. "Und, wie läuft's bei euch so?" Oh Gott, da schrillen bei fußballguckenden Männern alle Alarmglocken. Einer der Schwitzenden begann noch mehr zu schwitzen, brachte aber wenigsten ein paar allgemeingütige Sätze hervor. Die Chipsvernichter konnten mit vollem Mund sowieso nicht antworten und einer der labernden Fußball-Nerds meinte nur "läuft", um sich danach wieder dem Spiel zu widmen. Merke: Versuche während eines Fußballspiels niemals, Small Talk zu führen. Wer Redebedarf hat, trifft sich besser mit einer Freundin auf einen Aperol Spritz.

Herzlichst, euer Besserwisser-Bully

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