Etwa 300 Moped- und Motorradfahrer sind der Einladung des Gornsdorfer Vereins zum Erhalt historischer Zweiräder gefolgt. Der zum dritten Mal organisierte Saisonauftakt am örtlichen Freibad - auch Anknattern genannt - wurde somit erneut zu einem vollen Erfolg. Dazu gesellten sich mehr als 1000 Besucher, die sich von den zumeist historischen Maschinen ein Bild machen wollten. Dazu kamen noch jene, die am Samstagabend das Konzert der Band „right now“ miterlebten. „Allein dafür sind schon im Vorverkauf 500 Karten weggegangen“, sagt der Vereinsvorsitzende René Post, der sich den Tag kaum schöner hätte erträumen können.
Re-Import aus Rumänien zieht Blick auf sich
„Sogar der Wettergott hat astrein mitgespielt“, sagt der Gornsdorfer, denn alles ging unter blauem Himmel über die Bühne. Zu heiß war es dennoch nicht, sodass auch die älteren Maschinen keine Hitze-Probleme bekamen - weder bei der Anreise noch bei der 30 Kilometer langen gemeinsamen Ausfahrt. Zunächst wurden aber noch die Sieger in den verschiedenen Kategorien gekürt, in denen die Jury Punkte vergab. In der Klasse „Original“ durfte sich dabei mit Benjamin Görg ein Lokalmatador über Platz 1 freuen. Dabei ist seine Simson Awo, Baujahr 1962, längst nicht mehr im Originalzustand. „Das ist ein Re-Import aus Rumänien, komplett neu aufgebaut“, so der 40-jährige Gornsdorfer. Abgesehen von den Felgen seien dabei aber nur originale Simson-Ersatzteile verwendet worden.
„Wie eine Familie“
„Man bekommt immer Ersatzteile. Das ist ja das Schöne an der Marke Simson. Alles ist so einfach zu reparieren“, sagt Calvin Spornberger, der sich ebenfalls über einen Hauptpreis freuen durfte. Die Schwalbe des 21-jährigen Frankenbergers wurde als bestes Tuning-Exemplar ausgewählt, weil sie sich dank eines Luftfahrwerks bis zu sechs Zentimeter tiefen legen lässt. „Und das Kleid ist nicht aus Blech, sondern aus Kunststoff“, erklärt der Simson-Fan, der Zweiradtreffen wie das in Gornsdorf besonders genießt. Schließlich ist seine Schwalbe nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Außerdem treffe er immer wieder enorm viele Freunde: „Wir sind wie eine Familie.“