Amtsberg lehnt geplanten Windpark weiterhin ab

Energieprojekt Auch finanzielle Vorteile können die Gemeinde nicht überzeugen

Amtsberg. 

In der Diskussion um den geplanten Windpark im Amtsberger Ortsteil Weißbach hat es einen Austausch zwischen den Investoren und der Kommune gegeben. "Es war eine relativ vernünftige Sitzung ohne Streit", berichtet Bürgermeister Sylvio Krause über das Treffen, an dem Vertreter des Gemeinderats, der Bürgerinitiative "Gegenwind Amtsberg" sowie natürlich der Freiberger Firma teilnahmen. Die Windkraft-Experten, die auf einer Anhöhe zwischen Weißbach und Gelenau gern Windräder errichten würden, konnten die Gegenseite allerdings nicht von ihrem Vorhaben überzeugen.

 

Größenordnung hält sich in Grenzen


Thema waren in erster Linie finanzielle Vorteile, die ein Windpark für die Gemeinde Amtsberg mit sich bringen könnte - von der Gewerbesteuer bis zu Zuschüssen für die örtlichen Vereine. Allerdings bewegen sich diese Faktoren laut Krause "nicht in einer Größenordnung, die uns zu einer anderen Ansicht bewegen könnte". Selbst 2,8 Millionen Euro an Gewerbesteuer binnen 20 Jahren bewirkten kein Umdenken, da von solch einer Summe höchstens ein Viertel bei der Kommune ankommen würde. Grund dafür ist dem Bürgermeister zufolge die Verrechnung mit anderen Zuweisungen des Freistaats Sachsen.

 

Veränderungssperre gilt aktuell nicht


Damit bleibt es bei der ablehnenden Haltung der Kommune, die mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für das betroffene Gebiet die Errichtung der Windräder verhindern und die Natur schützen will. Die ebenfalls vom Gemeinderat beschlossene Veränderungssperre, die für die Erteilung einer Baugenehmigung durchs Landratsamt die Zustimmung der Kommune erfordern würde, gilt laut Krause aktuell allerdings nicht. Das Oberverwaltungsgericht, bei dem die Windkraft-Firma Normenkontrollanträge gegen die Beschlüsse eingereicht hatte, sei den Darlegungen der Gemeinde Amtsberg bisher nicht gefolgt. Die Veränderungssperre gilt bis zum Hauptsacheverfahren als ausgesetzt. "Wir werden alle rechtliche Mittel ausschöpfen", kündigt Krause an.

 
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