Arbeitskräfte mit Handicap: Zschopauer Baufirma geht mit gutem Beispiel voran

Inklusionszertifikat Unternehmen von Andreas Knorr von Bundesagentur für Arbeit ausgezeichnet

Zschopau. 

Zschopau. Insgesamt 27 Mitarbeiter sind bei der Knorr Bauunternehmens-GmbH in Zschopau beschäftigt. Bei drei davon handelt es sich um Menschen mit einem Handicap, die trotz ihrer Lern- beziehungsweise Konzentrationsschwäche einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Firma leisten. "Sie sind immer pünktlich, engagiert und sehr zuvorkommend", lobt Geschäftsführer Andreas Knorr diese Arbeitskräfte, zu denen noch eine vierte dazukommt, denn eine junge Frau mit Handicap absolviert gerade ihre Ausbildung. "Es kommt darauf an, ob jemand will", richtet Andreas Knorr den Fokus auf die Einstellung.

"Es braucht positive Beispiele"

Weil das Zschopauer Bauunternehmen Menschen mit Handicap ein normales Berufsleben möglich gemacht hat, ist es nun von der Bundesagentur für Arbeit mit dem Inklusionszertifikat ausgezeichnet worden. "Es braucht solche positiven Beispiele, um anderen Unternehmen Mut zu machen uns sie für die Einstellung behinderter Menschen zu sensibilisieren", sagt Sven Schulze. Der Leiter der Annaberger Arbeitsagentur war es auch, der das Zertifikat überbrachte und dabei auch auf Herausforderungen hinwies. So müssten mitunter Arbeitsabläufe angepasst werden, außerdem bedarf es einer sonderpädagogischen Zusatzqualifizierung. Doch oft könnten alle Beteiligten von der Situation profitieren.

Trotz Handicap ein wichtiger Teil des Teams

Experten von der Arbeitsagentur können solche Projekte unterstützen und Möglichkeiten finanzieller Zuschüsse aufzeigen. "Außerdem sind Menschen mit Behinderung überdurchschnittlich gut qualifiziert. Gesundheitliche Einschränkungen werden durch hohe Motivation und Einsatzbereitschaft kompensiert", betont Sven Schulze. Dass er mit dieser Einschätzung richtig liegt, wurde in Zschopau deutlich, wo mit Normen Bochmann ein Betroffener von seinen Erfahrungen berichtete. "Ich hab mich mit den Kollegen sofort verstanden. Die Arbeit macht riesigen Spaß. Es ist immer wieder toll, an einem Haus vorbei zu fahren, das man selbst mit gebaut hat", sagt der 27-Jährige, der an einer Konzentrationsschwäche leidet. Diese hielt ihn nicht davon ab, 2012 seine Lehre bei der Firma Knorr zu beginnen. Inzwischen ist er dort ein wichtiger Bestandteil des Teams.

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