Aue: Schulschwimmen ist seit Wochen nicht mehr möglich

Schulschwimmen Die Zahl der Nichtschwimmer steigt

Aue. 

Aue. Die Wasserfläche im großen Becken der Auer Schwimmhalle ist wie ein Spiegel und auch sonst herrscht in der Halle Stille. Die Einrichtung ist pandemiebedingt geschlossen und somit kann auch kein Schulschwimmen stattfinden und das bereits seit über einem Jahr. Zuletzt Schwimmunterricht gegeben hat Rene Wunderlich, der Sportkoordinator für den Bereich Aue-Schwarzenberg, am 13. März 2020, wie er sagt. Dann sei zwischenzeitlich im neuen Schuljahr noch einmal das Schwimmen möglich gewesen, doch mit dem Ende der Oktober-Ferien ging wieder gar nichts mehr. "Die Lage ist aktuell sehr bescheiden", sagt Wunderlich. Grundlegend reichen acht bis zehn Stunden, um einem Kind das Schwimmen beizubringen, weiß der 55-jährige aus Erfahrung: "Es gibt aber auch Kinder, wo das ganze Schuljahr nicht ausreicht. Das hängt auch davon ab, ob die Kinder schon das Wasser kennen oder mit ihren Eltern noch nie in einem Bad oder einer Schwimmhalle waren."

Durch Schwimmcamp soll die steigende Zahl der Nichtschwimmer sinken

Im Schulschwimmzentrum, das Rene Wunderlich koordiniert, werden insgesamt in Aue und Schwarzenberg, zirka 1000 Kinder betreut. Das Loch was jetzt durch den nicht stattfindenden Schwimmunterricht entstanden ist, sei relativ groß. Wunderlich sagt: "Unter normalen Umständen waren wir in Sachsen bei 10 Prozent Nichtschwimmern. Genaue Zahlen habe ich aktuell nicht, aber wir bewegen und jetzt bei mindestens 50 bis 60 Prozent." Die Stadt Aue-Bad Schlema hat schon Ideen geäußert, um dem ein stückweit entgegenzuwirken. In Kooperation mit Rene Wunderlich strebt man ein Schwimmcamp in den Sommer- und Herbstferien an, sodass die Kinder den verpassten Schwimmunterricht nachholen können. Geplant sei eine Woche am Stück, so Wunderlich, wo man den Kindern das Schwimmen beibringen möchte: "Das hat sogar den Vorteil, dass man alles kompakt am Stück hat." Was das Schulschwimmen angeht, so sei das für alle Zweitklässler Pflicht. "Kinder, die nicht Schwimmen wollen, finden gemeinsam mit den Eltern Mittel und Wege, das Schwimmen zu umgehen", sagt Wunderlich, der aus Erfahrung sagt: "Das nimmt leider immer mehr zu. Aktuell liegt die Zahl 10 bis 12 unter den 1000 Schülern." Das Schwimmen ist eine Grundfertigkeit, die überlebensnotwenig ist, so beschreibt Rene Wunderlich seine Motivation, Kindern das Schwimmen beizubringen. Persönlich ist Wunderlich in seiner Freizeit in der Wasserwacht Schwarzenberg aktiv.

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