Bahn frei für die Greifvögel aus Wolkenstein

Greifvögel Falkner beeindrucken mit ihren Vorführungen wieder das Publikum

Wolkenstein. 

Wolkenstein. In Wolkenstein wird wieder geflogen. Gemeint sind keine Flugzeuge, sondern die Greifvögel, die sich von der Burg aus auf Rundflüge begeben. "Aufgrund von Corona hat unsere Saison etwas später begonnen. Jetzt bieten wir aber donnerstags bis sonntags jeweils ab 15 Uhr wieder unsere Vorführungen an", sagt Michael Löbel, der zusammen mit Antje Uhlig eine Falknerei betreibt. In ihrer Zuchtanlage kümmern sie sich um insgesamt rund 50 Tiere. 19 von ihnen kommen vor den Augen des Publikums zum Einsatz, nachdem sie monatelang intensiv vorbereitet wurden. Geier, Adler, Falken, Bussarde und auch Uhus lernen beim Training viel dazu.

Viele Tiere stammen aus dem Zoo

Obwohl die Vorführungen, die sonst schon zu Ostern beginnen, diesmal zunächst ausblieben, gab es für die Falkner viel zu tun. "Wir müssen die Vögel ja trotzdem füttern und mit ihnen üben", sagt Antje Uhlig. Viele der Tiere haben sie aus dem Zoo - unter anderem kamen die Jungtiere aus Chemnitz, Görlitz und Berlin. Ehe sie vor Zuschauern zum Einsatz kommen, dauert es jedoch stets mehrere Monate. "Bei dem einen etwas kürzer, bei dem anderen etwas länger", so Michael Löbel. Jeder Vogel habe seinen eigenen Charakter, und auf den gelte es sich einzustellen. Obwohl das Falknerpaar jedem seiner Schützlinge einen Namen gegeben hat und oft mit lieb klingenden Kommandos kommuniziert wird, darf eins nicht vergessen werden: "Das sind Wildtiere, und keine Haustiere. Auch wenn man sie jahrelang groß gezogen hat, muss man vorsichtig sein."

Ausflüge dauern auch mal länger

Es herrscht also kein Kuschelverhältnis - und doch haben die Falkner ein inniges Verhältnis zu den Tieren aufgebaut. Sie kennen inzwischen die Vorlieben und die Eigenheiten der Tiere, die durchaus auch mal länger wegbleiben. "Das hängt auch von der Thermik und den äußeren Einflüssen ab. Baustellen können sie zum Beispiel verwirren", erklärt Löbel. Dank befestigter Sender und Empfänger wissen sie jedoch immer, wo die Tiere sich aufhalten. Manchmal müssen sie die Tiere auch von Straßen abhalten, wo sie aufgrund einer Flügelspanne von bis zu drei Metern nicht losfliegen können. Doch irgendwie kommen sie immer wieder zurück, wobei manchmal auch Tipps per Telefon eingehen

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