Bergwerks-Team nutzt Zwangspause für Stollen-Ausbau

Bau Stahl soll 50 Jahre halten

Waschleithe. 

Waschleithe. Das älteste Schaubergwerk Sachsen "Herkules Frisch Glück" in Waschleithe ist für die nächsten 50 Jahre gerüstet. Die Corona-Zwangspause haben Leiter Martin Riedel und sein Team für wichtig Arbeiten genutzt. So wurden 60 Meter im Herkules-Stollen ertüchtigt. Die Holzbalken, die vor zirka zehn Jahren eingebaut wurden, verlangten erneut nach einem Wechsel. Nur so könne die Sicherheit gewährleistet werden.

Stahl als Alternative zum Holz

Doch die Holzpreise sind hoch und die Haltbarkeit des nachwachsenden Rohstoffs deutlich begrenzt. Daher suchte der Bergwerksleiter nach einer Alternative und fand sie in Stahl. "Wir gehen davon aus, dass der Stahl trotz der Feuchtigkeit im Stollen mindestens 50 Jahre hält", so Martin Riedel. In einem genau 60 Meter langen Bereich wurden die Stempel und Kappen erneuert. "Das ist wie beim Türstock: Links und Rechts die Stempel und oben die Kappe", erklärt Martin Riedel. Die Strecke, die neu ausgebaut wurde begann am alten Sprengstofflager und führte von da aus weiter in den Berg. Im vorderen Bereich setzt das Bergwerk weiter auf Holz. "Das ist einfach authentischer. Dort können wir den Besuchern zeigen, wie es früher aussah", meint der Bergwerksleiter.

Vorhaben teurer als geplant

Aufgrund der Rohstoffsituation wurde das Vorhaben teurer als geplant. Die Materialkosten lagen bei knapp 20.000 Euro. Etwa 35 Tonnen Stahl wurden für die 60 Meter benötigt. Riedel und sein Team legten während der achtwöchigen Corona-Zwangspause selbst Hand an und tauschten das Holz gegen Stahl aus. Da Martin Riedel einen Schweißerpass besitzt, konnte er die wichtigen Arbeiten selbst durchführen. Jetzt hofft Riedel auf viel Besucherzuspruch. Aufgrund der 2G-Regel sei es in den vergangenen Wochen schwierig gewesen. Gerade Gruppen sagten ab. Geöffnet hat das Schaubergwerk Waschleithe von Dienstag bis Sonntag. Jeweils 13, 14 und 15 Uhr finden Führungen statt.

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