Das Engelorchester von Wendt & Kühn hat in diesem Jahr wieder Verstärkung erhalten. Eine Viola da Gamba ist das Instrument von Musikantenengel Nr. 84, der nun prominenten Besuch in das Grünhainichener Traditionsunternehmen gelockt hat. Kein Geringerer als der weltbekannte Musiker Thomas Fritzsch schaute vorbei, weil er genau mit diesem Instrument schon rund um den Globus sein Publikum fasziniert hat. Der 64-Jährige, der tags darauf beim Mozartfest in Augustusburg spielte, kam aber noch aus einem anderen Grund vorbei.
Erinnerungen werden wach
Für den gebürtigen Zwickauer ist Grünhainichen auch ein Ort, der Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend weckt. Unter anderem, weil eine Bekannte seiner Familie dort einst wohnte. Vor allem waren es die vor Ort produzierten Weihnachtsfiguren, wegen der Fritzsch als Kind mit seiner Familie öfter ins Erzgebirge kam. „Am Samstag vor dem Ersten Advent haben wir dann alles ausgepackt und aufgebaut“, blickt der Musiker zurück. Als Neunjähriger habe er dank seines Musik-Unterrichts dann auf einmal mitbekommen, dass seine Eltern das Engelorchester falsch aufstellten. „Danach war das meine Aufgabe“, so Fritzsch schmunzelnd.
Ein historischer Schatz
Bei seinem Besuch wurde der Musiker nun quasi selbst Teil des Engelorchesters, denn am Geburtsort des weltberühmten Elfpunkte-Engels packte er seine Viola da Gamba aus und gab ein kleines Konzert. Dabei erläuterte er auch die enorme Bedeutung seines bereits 1709 in Österreich gebauten Instruments. Dies sorge nicht nur für einen schönen Klang, sondern sei auch ein historischer Schatz. „Wir können davon ausgehen, das der Klang dieser Gambe auch die Ohren Mozarts erreicht hat“, erklärte Fritzsch, der seinerseits viele Interessantes über die Firma Wendt & Kühn sowie die dortigen Herstellungsprozesse erfuhr.