Besenschänke schließt nach fast 130 Jahren ihre Pforten

Gastronomie Peter Beyer bereitet der langen Familientradition schweren Herzens ein Ende

Gelenau. 

Gelenau. Wer in der Besenschänke an der B95 zwischen Gelenau und Burkhardtsdorf noch einmal einkehren möchte, der sollte sich beeilen. Schließlich wirft Peter Beyer am Dritten Advent zum letzten den Herd in seiner Küche an. "Mir fällt es nicht leicht, aber gesundheitlich ist es für mich nicht mehr machbar", sagt der 66-jährige Betreiber über die Schließung der äußerst beliebten Gaststätte, die seit 1893 in Familienbetrieb war und in fast 130 Jahren unzählige Menschen satt und glücklich gemacht hat.

Geburtshaus wird zum Arbeitsort

Peter Beyer selbst erlebt gerade sein 36. Jahr als Betreiber der Gaststätte. Und wie seine Vorfahren hat auch er "Höhen und Tiefen" erlebt. Bereut hat er es aber nie, dass er die Familientradition fortgesetzt hat. Schließlich konnte er dadurch weiter in dem Haus arbeiten, in dem er geboren wurde und aufgewachsen ist. Nur für wenige Jahre war er woanders beschäftigt, lernte Anfang der 1970er-Jahre als Kellner im Zschopauer Ratskeller und arbeitete nach der Armee-Zeit an den Greifensteinen. Doch 1979 kehrte er wieder heim - und setzte die Kochkünste von Vater und Großvater fort. "Ich habe quasi mein ganzes Leben hier verbracht", sagt er über die Besenschänke.

Große Prominenz unter den Gästen

Vor allem zu DDR-Zeiten war es nicht immer leicht, auch nach der Wende wartete so manche Herausforderung. Doch die Kunden wollten sich die klassischen und leckeren Speisen einfach nicht entgehen lassen. Viele hielten der Besenschänke die Treue - und viele neue Gäste kamen dazu, darunter auch einige Prominente. Gunter Emmerlich hat Peter Beyer ebenso bewirtet wie Frank Schöbel oder Carmen Nebel. Aber auch Fritz Pleitgen und Otto Waalkes machten in der Besenschänke Station, um sich zu stärken. Doch im Gästebuch, auf das der dreifache Familienvater so stolz ist, wird es bald keine neuen Eintragungen mehr geben.

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