Bürgermeister Jörg Stephan feiert 30-jähriges Dienstjubiläum

Jubiläum Fünf Amtszeiten in Großrückerswalder und nichts bereut

Großrückerswalde. 

Großrückerswalde. Jörg Stephan zählt zu den dienstältesten Bürgermeistern im Freistaat. Vor 30 Jahren trat er sein Amt in Großrückerswalde an. Damals wurde er noch vom Gemeinderat gewählt. "Mehrere Leute und mein Amtsvorgänger hatten mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte Bürgermeister zu werden", erinnert sich Jörg Stephan. Im Familienrat wurde darüber gesprochen und er erklärte sich bereit, die Verantwortung zu übernehmen. Immer stand die Familie hinter ihm. "Sonst wäre das nicht gegangen", ist sich der Großrückerswalder sicher. In mittlerweile fünf Amtsperioden ist der Ort nicht nur von der Fläche her gesehen gewachsen. Heute zählen auch Mauersberg, Niederschmiedeberg, Streckewalde, Schindelbach und Wolfsberg zum Großrückerswalder Gemeindegebiet dazu. Hier wurde in den vergangenen Jahren sehr viel erreicht. Dazu gehört unter anderem die Gründung der Evangelischen Oberschule, nach dem die staatliche Einrichtung seitens des Freistaates geschlossen werden sollte.

"Wir haben viel in unser Feuerwehrwesen investiert, in die Straßen und andere wichtige Infrastrukturen", so das Gemeindeoberhaupt. Insgesamt 130 Millionen Euro hat die Gemeinde in den vergangenen 30 Jahren investiert. Dabei betont Jörg Stephan immer wieder, dass das nur aufgrund der guten Mannschaft möglich war und ist, die in der Verwaltung tätig ist. Deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen überraschten ihren Dienstherren am Mittwochmorgen mit einem gemeinsamen Frühstück. Als Geschenk überreichten sie ihm ein Verkehrsschild mit einer 30 in der Mitte. Im äußeren roten Ring sind die Worte "Alles anders als alle anderen" zu lesen. Diesen Spruch hatte die frühere Kämmerin Sonja Ebert geprägt. "Die so genannten fünf große A haben mit einer gewissen Portion zivilen Ungehorsams zu tun, den wir uns manchmal zum Wohle der Gemeinde zutrauen", erklärt Jörg Stephan. Außerdem ist er sich sicher, dass nicht in allen Verwaltungen der Region ein so familiäres Verhältnis unter den Mitarbeitern besteht. Sehr gern hätte er die immer wieder angekündigte Entbürokratisierung als Bürgermeister noch miterlebt.

"Früher hat ein Blatt Papier ausgereicht, um eine Straße zu bauen. Jetzt braucht man 100 Seiten für eine halbe Straße", muss er leider immer wieder feststellen. Außerdem hätten sich viele Menschen in den vergangenen 30 Jahren verändert. Er vermisst mitunter die Dankbarkeit für das Erreichte. Eine sechste Amtszeit wird es nicht geben. Mit über 65 Jahren dürfte er in zwei Jahren nicht noch einmal antreten. Angst vor der Zeit danach hat er nicht. Dann hat er mehr Zeit für seine aktuell sechs Enkel, fürs Nordic Walking, fürs Reisen und für das Schreiben von Gedichten.

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