Corona aktuell: Auer Chefarzt hält Impfmüdigkeit für besorgniserregend

Corona-Pandemie Vierte Welle wird bei nur 50 Prozent Impfquote im Herbst spürbar

Aue. 

Aue. Die Impfmüdigkeit im Erzgebirge sei besorgniserregend, heißt es aus dem Helios Klinikum in Aue. Chefarzt Dr. Thomas Ketteler macht stark fürs Impfen und er sagt: "Wir haben aktuell die Situation, dass wir mit dem Impfen nicht vom Fleck kommen. Wir haben in Sachsen die niedrigste Quote sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitimpfungen.

Sachsen ist das Schlusslicht bei den Impfungen

Als Erzgebirgskreis sind wir in Sachsen das Schlusslicht und das, obwohl wir als Landkreis mit am schlimmsten gebeutelt waren während der zweiten und dritten Welle." Mit 900 Toten im Erzgebirgskreis habe man erheblichen Schaden erfahren. Es sei traurig, so Ketteler, dass ein guter Teil der Erzgebirger es nicht schafft, sich impfen zu lassen. Man habe aktuell im Krankenhaus so gut wie keine Patienten und bei der niedrigen Inzidenz sei für viele die Pandemie anscheinend beendet und kein Thema. Man glaubt, eine Impfung sei nicht nötig. Ketteler sagt: "Wenn wir mit der Impfquote von aktuell gut 50 Prozent weiter laufen, dann werden wir erwarten können, dass Ende September, Anfang Oktober die vierte Welle für uns spürbar wird. Die vierte Welle wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so ausgeprägt verlaufen, wie die zuvor. Es gibt wissenschaftliche Hochrechnungen, die aussagen, dass wir möglicherweise wieder in den Bereich einer Inzidenz von 400 kommen."

Appell an die Erwachsenen

Das hänge mit der Impfquote zusammen. Was die Impfempfehlung angeht sagt Ketteler: "Ich vertraue auf die Einschätzung der Sächsischen Impfkommission. Sie empfiehlt aktuell eine Impfung ab 12 Jahren. Ich sehe aber vor allem Eltern, Großeltern, Lehrer, Erzieher und Busfahrer - also die Erwachsenen - in der moralischen Pflicht, sich impfen zu lassen, sich selbst und Heranwachsende zu schützen." Das Helios Klinikum plant am 7. August ein "Impfen ohne Termin" am Klinikum.

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