Neuhausen/Seiffen. Gut möglich, dass es den Schwartenberg künftig in zwei Ausführungen gibt. Neben dem eigentlichen Wettkampf, bei dem sich Skilangläufer auf Streckenlängen von bis zu 20 Kilometern in der klassischen Technik beweisen, könnte künftig auch eine individuelle Variante zum Programm gehören. Denn genau diese "Notlösung", mit denen Fans des Wintersports auch in Corona-Zeiten eine Langlauf-Veranstaltung ermöglicht wurde, hat sich gerade als voller Erfolg erwiesen. "Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen", bilanziert Mitorganisator Albrecht Dietze vom Neuhausener Pulsschlag-Verein. Froh sei man nicht nur, weil so Geld für die Nachwuchsförderung gesammelt werden konnte. Genauso habe das Angebot dem Skilanglauf generell geholfen: "Es war wichtig, dass die Leute etwas tun konnten."
Auch ein Hund ist am Start
In den sechs Wochen, in denen Langläufer nach vorheriger Anmeldung im Internet zu selbst gewählten Zeiten in die Loipe gehen konnten, kamen 287 Teilnehmer zusammen. "Und ein Hund", ergänzt Albrecht Dietze schmunzelnd. Der Schwartenberglauf erwies sich eben trotz - oder gerade wegen - Corona als ganz besondere Herausforderung. Als Hoffnungsschimmer in einer schwierigen Zeit sowie als Möglichkeit, sich unter freiem Himmel auszupowern und dabei auf andere Gedanken zu kommen. Genauso sei das Angebot für Familienausflüge genutzt worden. "Es waren auch viele dabei, die sonst nicht bei Wettkämpfen mitmachen würden", berichtet der Mitorganisator aus Seiffen, der neben den "üblichen Verdächtigen" genau auf solche Teilnehmer gehofft hatte.
Medaillen mit Fotos
Egal, ob Leistungs- oder Freizeitsportler: Sie alle können sich nun auf Urkunden und Medaillen freuen, die Albrecht Dietze und sein Helferteam in Kürze verschicken wollen. Zeiten und Platzierungen sind darauf nicht vermerkt, denn aufgrund der stetig wechselnden Schneebedingungen gab es keine Wertung. Dafür können sich diejenigen Teilnehmer, die auf der Strecke ein Foto machten und es im Internet hochluden, über eine hölzerne Schneekristallmedaille mit eben diesen Bildern freuen. So viele dieser kleinen Trophäen anfertigen zu müssen, macht den Neuhausener Verein glücklich. "Erst hatten wir vielleicht auf 50 Teilnehmer gehofft. Dann wurde es dreistellig - und die Resonanz riss nicht ab", erzählt Albrecht Dietze voller Freude.
Parallelen zum EBM
Ähnliche Erfahrungen hat der Seiffener bereits beim Erzgebirgs-Bike-Marathon gemacht. Auch der konnte im Sommer nicht in seiner ursprünglichen Form ausgetragen werden. Stattdessen waren drei Monate lang individuelle Starts möglich, die so gut angenommen wurden, dass der EBM auch 2021 ein solches Format besitzen wird. Neben den üblichen Rennen am ersten August-Wochenende können Mountainbiker, die lieber allein unterwegs sind, ab dem 1. Juli drei Monate lang individuelle Touren absolvieren. Und ähnlich könnte womöglich auch die nächste Auflage des Schwartenberglaufs über die Bühne gehen. "Vereinzelt gab es Stimmen, die es beim nächsten Mal gern wieder so machen würden", sagt Albrecht Dietze, der sich eine individuelle Variante neben dem Wettkampf gut vorstellen kann.