Aufgrund einer Niederlage im ersten Spiel des Jahres haben die Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg ihre Tabellenführung in der Oberliga Sachsen eingebüßt. Hinter dem neuen Spitzenreiter MSV Dresden, der 29:25 bei der HSG Neudorf/Döbeln gewann, liegen die Erzgebirgerinnen nun mit einem Punkt Rückstand auf Platz 2. Ausschlaggebend dafür war ihre 24:26-Niederlage bei der HSG Langenhessen/Crimmitschau, die den HSV vor allem mit ihrer Erfahrung im Zaum hielt. Die aktuelle Verletztenmisere ließ Trainer Chris Tippmann nicht als Ausrede gelten.
Gegner verhindert Tempospiel
„Damit müssen wir jetzt umgehen“, sagt der Coach mit Blick auf den längerfristigen verletzungsbedingten Ausfall von drei wichtigen Rückraum-Spielerinnen. Tatsächlich hielt das junge HSV-Team auch in der aktuellen Formation gut mit, lag nach reichlich 20 Minuten noch 8:7 in Führung. Schon da zeigte sich allerdings, dass die Erzgebirgerinnen ihre sonstige Stärke nicht in gewohnter Form ausspielen konnten. „Wir sind nicht so ins Tempospiel gekommen“, sagt Tippmann. Gemeint sind die Konter, für die der HSV bekannt ist. Diese konnte die gastgebende HSG dank eines guten Rückzugsverhaltens speziell auf den Außen meistens verhindern. „Und sie hatten einige ältere Spielerinnen im Rückram, die sich immer ziemlich weit hinten aufgehalten haben“, so Tippmann. Schnelles Umschaltspiel mit langen Pässen nach vorn war damit nur selten möglich.
An der Siebenmeterlinie geschwächelt
Auch vorn spielte die HSG Langenhessen/Crimmitschau ihre Routine aus. „Sie spielen ihre Sperre- und Absetzaktion bestimmt schon seit 20 Jahren“, mutmaßte der HSV-Coach, dessen Mannschaft kurz nach dem Seitenwechsel mit vier Toren in Rückstand geriet. Trotz des 12:16 ließen sich die Marienbergerinnen aber nicht abschütteln. Mitte der Halbzeit waren sie wieder auf ein Tor herangekommen, doch der Ausgleich gelang nicht. Dabei waren in Tippmanns Augen genügend Chancen vorhanden. Bei freien Würfen und auch bei ruhenden Bällen wurden diese aber liegen gelassen. „Einfach gesagt, haben uns am Ende die sieben nicht verwandelten Siebenmeter gefehlt“, bilanziert der HSV-Coach angesichts der schwachen Strafwurf-Quote. Nur vier von elf Versuchen landeten im Netz. Auf mehr Effizienz hofft der Trainer am 25. Januar in Klotzsche, wenn die HSV-Damen ihre Saison nach einem spielfreien Wochenende mit einem weiteren Auswärtsspiel fortsetzen.