Seit dem 1. Januar müssen bei Geschäften zwischen Unternehmern, dem sogenannten B2B-Geschäft, E-Rechnungen empfangen werden können. Es handelt sich dabei um eine elektronische, maschinenlesbare Rechnung in einem strukturierten Format. Da PDF-Rechnungen nicht maschinenlesbar sind, erfüllen sie diese Voraussetzungen nicht. Ziel dieser Regelung ist es, Schwarzarbeit zu bekämpfen und den Bürokratieaufwand zu reduzieren. Es gibt allerdings auch Nachteile: Auf Unternehmen, die bislang nicht auf eine professionelle Rechnungssoftware setzen, kommen Mehrkosten zu. Und diejenigen, die eine veraltete Rechnungssoftware nutzen, ist oft der Aufwand zu groß, auf eine aktuelle Version umzustellen.
KI-Lösung für die Rechnungsumwandlung
Informatiker Nico Weinreich aus Neukirchen hat deshalb für sich selbst eine künstliche Intelligenz, kurz KI, entwickelt, die eine PDF-Rechnung in eine E-Rechnung umwandelt.
Um eine hohe Genauigkeit zu gewährleisten, trainierte er seine KI mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Rechnungsformaten. Der 42-Jährige sagt: "Ich wollte eine einfache, aber zuverlässige Lösung schaffen." Das Ergebnis: Eine Anwendung, die laut Weinreich deutlich bessere Ergebnisse liefert als vergleichbare Lösungen.
Von der Idee zur Markteinführung
Was zunächst als persönliches Projekt begann, entwickelte sich rasch zu einem potenziellen Geschäftsmodell. Er sagt: "Ich konnte mir vorstellen, dass viele Unternehmen genau so etwas brauchen", sagt Nico Weinreich. Um seinem Prototypen den letzten Feinschliff zu geben, investierte er rund 70 Arbeitstage und brachte schließlich im Oktober vergangenen Jahres den Onlineservice "EU-Rechnung" (www.eu-rechnung.de) auf den Markt.
Einfache Preisstruktur und kostenloser Testmonat
Zur Verfügung stehen zwei Pakete: Für 39 Euro jährlich können bis zu zehn PDF-Rechnungen pro Monat umgewandelt werden. Das große Paket für 249 Euro pro Jahr erlaubt die Umwandlung von bis zu 100 Rechnungen monatlich. Interessierte können die Plattform 30 Tage lang kostenlos testen. "Ich wollte sicherstellen, dass Unternehmen das Angebot risikofrei ausprobieren können", so der Informatiker.
Neue Funktionen für noch mehr Komfort
Trotz des bisherigen Erfolgs ist für Nico Weinreich die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell arbeitet er an weiteren Komfortfunktionen, darunter ein Zugang für Buchprüfer sowie eine direkte E-Mail-Integration. "Mein Ziel ist es, den gesamten Prozess der Rechnungsstellung und -verarbeitung so einfach wie möglich zu machen", betont er.