Eine neue Schöpfung von Engelmarie Sophie in Ansprung

Bildhauer "Quelle des Ursprungs"

Ansprung. 

Ansprung. Es ist mittlerweile 16 Jahre her, als sich Engelmarie Sophie in den Zöblitzer Serpentinstein verliebt hat. Mehrfach ist die Bildhauerin seit dem im Erzgebirge gewesen, um mit dem "Schlangenstein" zu arbeiten. Kürzlich hat sie bei Susanne und Thoralf Ehnert in der Serpentinsteinstraße in Ansprung eine Skulptur geschaffen. Im benachbarten Zöblitz sind bereits mehrere ihrer Arbeiten zu sehen.

Werk aus ihrer Hand

"Quelle des Ursprungs" hat die Französin ihre neuste Schöpfung genannt. Ihre Auftraggeber wünschten sich ein Werk aus ihrer Hand. Es sollte Natur und Wasser verkörpern. Aus dem Gestein befreit hat die Bildhauerin unter anderem einen Mann, eine Frau und zwei Vögel, die alle in enger Beziehung miteinander stehen. Auf der Rückseite bildet das Geäst aus Kupferrohren einen Baum. Durch die Rohre bahnt sich das Wasser seinen Weg und fließt aus dem Mund des Mannes ins Freie. Noch plätschert das Wasser auf den Rasen. Schon bald soll die Skulptur Teil einer kleinen Teichlandschaft sein. Die Pläne dafür haben die Ehnerts schon im Kopf. Der Stein selbst stammt wie immer direkt aus dem Steinbruch der Zöblitzer Natursteine GmbH. Bei der Bearbeitung des Serpentins geht die Künstlerin immer gleich vor. Einen Tag lang nimmt sie ihn genau in Augenschein. Danach bearbeitet Engelmarie Sophie den Stein schleifend und polierend mit der Flex. Sie schlägt ihn nicht mit Klöppel und Eisen. "Ich streichle ihn", so die Bildhauerin. Nach und nach gibt er Venen und farbliche Einschlüsse preis. Diesen folgt sie. Von ihnen lässt sie sich treiben.

Werk entsteht nach und nach

Gemeinsam mit ihren inneren Emotionen entsteht so nach und nach ihr Werk. Dass sie den Serpentinstein vor 16 Jahren für sich entdeckt hatte, ist eigentlich einem Zufall zu verdanken. Damals war ihr einer davon auf einem Markt vor der Dresdner Frauenkirche aufgefallen. "Er ist so bezaubernd durch seine Farben", fand Engelmarie Sophie schon damals. Viele Male ist sie seit dem in der Heimat des "Schlangensteins" gewesen. Gemeinsam mit ihrem Mann William Broyart lebt sie seit 36 Jahren in Le Ventes unweit von Evreux in der Normandie. Aufgewachsen ist sie jedoch in Schwarzenberg. Ihr Vater Gerhard Schäfer war dort Kantor, später Kirchenmusikdirektor (KMD) in Zittau und Staatsfeind der DDR. Am 23. Dezember 1977 ist die Familie legal in die Bundesrepublik ausgereist. Richtig wohl hat sie sich im Westen Deutschlands jedoch nicht gefühlt. In Köln lernte sie ihren späteren Mann kennen. Mit ihm siedelte sie schließlich in seine Heimat um. Längst ist sie Bürgerin der Republik Frankreich. Ins Erzgebirge kommt die Bildhauerin, um zu arbeiten, um sich mit Serpentinsteinen zu versorgen und nicht zuletzt, um sich mit lieb gewonnenen Freunden zu treffen.

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