Energiekrise trifft auch Pflegeheime: "Wie soll man das den Bewohnern erklären?"

energiekrise Annaberger Wohn- und Pflegezentrum rechnet mit höheren Eigenanteilen

Annaberg-Buchholz. 

Die Energiekrise macht der Stadt Annaberg-Buchholz und deren Tochtergesellschaften enorm zu schaffen. Dazu gehört auch die Gemeinnützige Wohn- und Pflegezentrum Annaberg-Buchholz GmbH (WPA). Zur Pressekonferenz schilderte WPA-Geschäftsführer Björn Buchold die derzeitige Situation in den Einrichtungen und zu erwartende Auswirkungen für Bewohner sowie Mitarbeiter. Die WPA verfügt über die zwei großen stationären Häuser, das Haus Adam-Ries und den Wohnpark Louise Otto Peters sowie mehrere kleinere Einrichtungen. Das Haus Adam Ries wird mit Fernwärme versorgt. Hier schlagen bisher 79.000 Euro Energiekosten zu Buche.

 

Eigenanteil soll deutlich steigen

Für 2023 gibt es dafür die Kostenenprognose von 170.000 Euro. Bis jetzt beträgt der Eigenanteil für die Bewohner 2.144 Euro, mit der angekündigten Steigerung werden es 2.422 Euro sein, die jeder Heimbewohner selbst tragen muss. Das Haus Louise Otto Peters wird mit Gas beheizt. Das kostet die WPA bisher 83.000 Euro und wird sich laut Prognose um 77 Prozent auf 630.000 Euro steigern. Der Eigenanteil der Pflegekunden beträgt in diesem Jahr 2.200 Euro. Mit der Steigerung wären es dann 2.575 Euro. Stellt sich die Frage, wie man das den Kunden erklären soll. Doch Björn Buchold treiben mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht weitere Sorgen um. Das WPA fordert deshalb, dass der Paragraph, der bis zum 31. Dezember gelten soll, sofort aufgehoben wird. Oberbürgermeister (OB) Rolf Schmidt, sein Stadtrat und die Verwaltung versuchen im Moment auf Sicht zu fahren und Entscheidungen zu treffen, welche die Sicherheit geben: Es funktioniert, es geht weiter und die Stadt kann ihre Aufgaben auch bewältigen.

 

Weihnachtsmarkt soll stattfinden

Den OB treibt vor allem um, was derzeit mit den Stadtwerken, den Kommunen und den Gewerbetreibenden passiert. "Das sind unsere Firmen und die kämpfen im Moment ums Überleben. Und die Bürger müssen es ausbaden, indem sie höhere Preise bezahlen", so das Stadtoberhaupt. Eine gute Nachricht gibt es dennoch: Die Stadt hält am Weihnachtsmarkt fest. 

 

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