Entgegen der Tradition: Schneeberger verzichten aufs Turmblasen

Tradition Politischer Missbrauch macht Traditionspflege kaputt

Schneeberg. 

Schneeberg. In Schneeberg wird es in der Advents- und Weihnachtszeit jetzt richtig still, denn es wird kein Turmblasen mehr geben. Seitens der Stadt Schneeberg und des Landesbergmusikkorps Sachsen - Musikkorps der Bergstadt Schneeberg hat man sich dazu entschlossen. Man wolle sich nicht missbrauchen lassen.

Bürgermeister Ingo Seifert blieb "Anlichteln" fern

Das Ganze rührt aus dem Vorabend des 1. Advent, als die Freien Sachsen mit einer Aktion dazu aufgerufen haben, sich auf dem Marktplatz in Schneeberg zu versammeln. "Das war ausschlaggebend dafür, dass ich zum Anlichteln nicht mit auf den Markt gegangen bin", erklärt Bürgermeister Ingo Seifert, der eigentlich, wie jedes Jahr, eine kurze Rede halten wollte: "Für die Schneeberger ist das Anlichteln wichtig und die Leute, die auf dem Markt standen, wären auch so gekommen, der Tradition wegen. Da bedarf es keines Aufrufes. So, wie die Freien Sachsen das Ganze dargestellt haben, dass Schneeberg zeigen würde, wie es geht, davon distanzieren wir uns."Seifert sagt, die Tradition sei in dem Fall politisch missbraucht worden. Und mit der Aktion habe man den Menschen in Schneeberg, die ihre Tradition erleben wollen in dem Rahmen, was aktuell möglich ist, jetzt "das letzte Bisschen" genommen. Das Wochenmarkt-Angebot gibt es jetzt auch nur noch unter der Woche. Den Samstag klammert man aus.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion