Lauter-Bernsbach. Falk Wichtlhuber aus Lauter-Bernsbach lebt für die Musik. Er ist Percussionist und gestaltet mit seinen Schlag- und Rhythmusinstrumenten so manche Musicalaufführung in der Kirche mit oder bereichert eine Blasmusikkapelle. Darüber hinaus bietet er seit ein paar Jahren Workshops an - so genannte Drum Circle.
Dahinter verbergen sich musikalische Mitmach-Angebote, die keinerlei musikalische Vorbildung erfordern und damit von allen Altersgruppen genutzt werden können. Die Teilnehmer sitzen ausgestattet mit Rhythmus- und Schlaginstrumenten im Kreis. Wichtlhuber - als Workshopleiter - steht in der Mitte, so dass er von allen gut zu sehen ist und gibt quasi den Ton an oder den Rhythmus vor. Im Laufe des Workshops zieht er sich in den Kreis zurück und wird Teil des Ganzen. Der Musiker aus Lauter-Bernsbach ist damit in Kindertagesstätten, aber auch in Pflegeheimen unterwegs.
Grenzen aufzeigen und Körpersprache einsetzen
Damit aber nicht genug: seit Ende 2019 gibt er solche Workshops auch in der Justizvollzugsanstalt Chemnitz. Wichtlhuber hatte ein Jahr zuvor mit einem Chor einen Auftritt im Gefängnis. Da man in der JVA immer auf der Suche nach interessanten Freizeit- und Therapieangeboten sei, reifte bei ihm die Idee seinen Drum Circle auch dort anzubieten. Es brauchte ein bisschen Vorlaufzeit, ehe der Erzgebirger das erste Mal vor zwanzig Inhaftierten seinen ersten Workshop hinter Gittern hielt. Mit Respekt, aber ohne Angst sei er an diese Aufgabe gegangen. "Ich hatte gehofft, dass sich aus dem Drum Circle positive Impulse ergeben werden", sagt Wichtlhuber.
Aus seinem Job als Betreuer in einer Wohngruppe für mehrfach-sinngeschädigte Menschen partizipiert er in solchen Momenten. Er sei gewohnt, Grenzen aufzuzeigen und dafür auch seine Körpersprache einzusetzen. Aktuell liegt das Projekt zwar aufgrund der Corona-Pandemie auf Eis, doch er hofft, dass es bald wieder losgehen kann.