Die Erzgebirger kennen und lieben sie. Selbst Touristen nehmen sie gerne mit nach Hause. Ob mit oder ohne Beleuchtung, ob auf dem Tisch im Fenster, ja sogar im Puppenhaus machen sie eine gute Figur. Die Rede ist von den traditionellen erzgebirgischen Dekobäumchen mit glitzerndem Schnee, die in der Advents- und Weihnachtszeit in vielen Haushalten zum festlichen Schmuck gehören wie die Klöße zur Gans. Einst wurden sie meist in Heimarbeit hergestellt. Undine Scheinpflug aus Niederlauterstein hat heute noch ein Händchen dafür und weiß wie es geht, wie man so schön sagt. In ihrer kleinen Werkstatt schimmert und flimmert es nur so und eigentlich ist dort das ganze Jahr über Weihnachten. „Basteln und Werkeln ist schon immer mein Ding gewesen“, erklärte sie. In der Vorweihnachtszeit macht es ihr dazu doppelt Freude. Meist sind es kleinere Bäumchen, die sie mit vielen Arbeitsschritten herstellt. Gern putzt sie die Schmuckstückchen zusätzlich mit Christbaumkügelchen heraus. Dieses Jahr wagte sie sich zum ersten Mal an größere und zeitaufwändigere Exemplare. „Es muss spannend bleiben und ich liebe diese kreativen Herausforderungen. Ich habe zwar früher mal den Beruf einer Büroangestellten gelernt, konnte das aber nie richtig mit meinem Wesen vereinbaren. Ich muss am Ende des Tages etwas sehen, was ich mit meinen Händen gemacht habe“, lachte sie. Ihre größte Leidenschaft ist jedoch das Klöppeln. Dabei beherrscht sie auch die höchsten Schwierigkeiten des filigranen Fadenschlags. Mit vielen ihrer Arbeiten ist sie vom 1. bis 3. Advent zur Handwerkerschau im Rittergut Olbernhau anzutreffen. Sollte es die Zeit erlauben, wird sie dort auch schauklöppeln. Insgesamt haben sich dort zwölf Händler angekündigt, die mit ihren handgefertigten Produkten der Vorweihnachtszeit ein gewisses Etwas verleihen und gleichzeitig Traditionen erhalten wollen. Die Schau ist im Rahmen des Olbernhauer Weihnachtsmarktes bis zum 15. Dezember (3. Advent) täglich im historischen Gewölbe sowie im Saal des Rittergutes geöffnet.
Märchenhafte Teestunden in der Baldauf Villa
Weihnachtszeit ist Märchenzeit. So sind zu märchenhaften Teestunden bei Kerzenschein und Pfefferkuchen große und kleine, alte und junge Menschen in der Baldauf Villa herzlich willkommen. Märchenerzählerin Angela gestaltet, erzählt und spielt winterliche Klassiker mit Witz, Esprit und einfachen Requisiten. Am Ende siegen immer die Guten und die Gerechtigkeit. So gibts am Donnerstag, 12. Dezember um 17 Uhr „Frau Holle“ und am Donnerstag, 19. Dezember um 17 Uhr „Die Schneekönigin“.
Vorfreude ist doch die schönste Freude
„Alle Jahre wieder“ – so der Titel eines der bekanntesten deutschen Weihnachtslieder, dessen Text aus der Feder von Wilhelm Hey um 1837 stammt. Alle Jahre wieder freuen sich auch die Marienberger und ihre Gäste auf ihren kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz. Seit Mittwoch ist er eröffnet und lädt bis Sonntag, 4. Advent, zum Bummeln, Schauen, Staunen, Verweilen und natürlich zum Schlemmen ein.
„Ab jetzt gehts wieder jede Woche mehrmals drüber. Das muss sein und gehört für uns in die Vorweihnachtszeit. Hoffen wir mal, dass sich auch die Preise an den Buden im Rahmen halten. Wir sind immerhin zu Fünft“, so ein junger Marienberger Vater. Wie immer sind die Tage bis zum Fest im Rahmen der Marienberger Weihnacht ausgefüllt mit facettenreichen Angeboten. Täglich ab 16 Uhr dreht auch der bärtige Alte seine Runden und schaut, ob sich die kleinen und auch großen Kinder anständig benehmen. In seinem Briefkasten können zudem Wunschzettel eingeworfen werden. Ob die Wünsche alle erfüllt werden können, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass auf jeden Wunschzettel ein persönlicher Weihnachtsgruß nach Hause folgt. Auch die Händler der Marienberger Innenstadt möchten den Besuchern wieder Freude bereiten und beteiligen sich am Adventskalender 2024. Bis zum 20. Dezember liegen dazu in den teilnehmenden Geschäften Gewinnspielkarten bereit, die ein Lösungswort erfordern. Ist es gefunden darf die Karte mit Angabe der Adresse in die Gewinnbox eingeworfen werden. Die Auslosung der Tagessieger erfolgt ab 1. Dezember um 18 Uhr auf der Bühne des Weihnachtsmarktes. Viel Glück!
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Das Licht ist angeknipst - der Marienberger Weihnachtsmarkt eröffnet. Foto: Jana Kretzschmann
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Zur Eröffnung spielte auch die Bergkapelle Pobershau auf. Foto: Jana Kretzschmann
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Die Eisarena gibt es in Marienberg zur Freude der Schlittschuhläufer seit fünf Jahren erstmals wieder. Foto: Jana Kretzschmann
Durch die Höfe bis hin zur Großen Bergparade
Im Rahmen der Marienberger Weihnacht ist auch am 3. Adventswochenende in der Großen Bergstadt so einiges los. Am Samstag, dem 14. Dezember, werden sich Gewerbetreibende, Vereine, Bürgerinnen und Bürger der Innenstadt daran beteiligen und ihre geschmückten Höfe öffnen. Mit Hilfe zahlreicher Angebote und weihnachtlichem Flair sollen die Gäste einen stimmungsvollen Advent erleben dürfen, an dem auch die Sorgen des Alltags mal Pause haben. So zum Beispiel der Töpferstraße 4/6 beim CVJM Lichtblick, am Markt 7 in der Seniorenresidenz, in der Baderstraße 1 Zur kleinen Reblaus, in der Töpferstraße 5 bei Fam. Wendrock oder in der Freiberger Straße 4 beim Erzgebirgszweigverein Marienberg e.V.
Am darauffolgenden Sonntag, dem 15. Dezember, steht die Große Bergparade als Höhepunkt für Einheimische und Touristen auf dem Programm. An die 350 Trachtenträger sächsischer Knapp- und Bergbrüderschaften sowie zirka 180 Bergmusiker werden durch die Bergstadt ziehen und sich zu einem anschließenden Bergzeremoniell vor dem Rathaus formieren. Traditionell werden auch die Marienberger Partnerstädte Lingen und Bad Marienberg präsent sein.
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Die Große Bergparade ist jährlich der Höhepunkt der Marienberger Weihnacht. Foto: Jana Kretzschmann