Fertigstellung zu Ostern: Blaues Kreuz errichtet Neubau im Erzgebirge

Neubau Verwaltung und Therapie bekommen separaten Bereich in Schindelbach

Großrückerswalde/OT Schindelbach. 

Zu Ostern endet eine Odyssee für das Blaukreuz-Zentrum in Schindelbach. Dann wird das neue Funktionsgebäude fertig. Das beherbergt künftig die Verwaltung des Hauses sowie Räume zur Therapie.

Bundesteilhabegesetz bringt Veränderungen: Trennung von Wohn- und Sanitärbereichen

Das Bundesteilhabegesetz fordert die räumliche Trennung dieser Bereiche von den Wohnbereichen. Die Regelungen gehen aber noch weiter. Maximal zwei Personen dürfen sich einen Sanitärtrakt teilen. Noch besser wären Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich. Das Gesetz tritt seit Jahren stufenweise in Kraft. Für das Blaukreuz-Zentrum läuft die Frist zur Umsetzung 2027 aus. Die sozialtherapeutische Einrichtung betreut seit 1985 chronisch mehrfachgeschädigte abhängigkeitskranke Frauen. "Als wir in den 1990er Jahren gebaut hatten, befand sich alles unter einem Dach. Es gab Etagenduschen und -Toiletten", erklärt der Einrichtungsleiter Udo Glöckner.

Umbau unter erschwerten Bedingungen: Kosten und logistische Hürden während der Corona-Zeit

Der Kostenträger ist der Kommunale Sozialverband (KSV). Als Leistungsträger fungiert die Blaues Kreuz Diakoniewerk GmbH. Zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes wurde das bestehende Haus von 2019 bis 2020 auf Kosten der Einrichtung aus Eigenmitteln umgebaut. Die Verwaltung sowie Therapieflächen wurden temporär in Container ausgelagert. Der Umbau wurde während er schwierigen Zeit der Corona-Maßnahmen bei laufendem Betrieb gestemmt. Etwa 300.000 Euro flossen dafür in den Umbau des Bestandes. Seit Ende 2020 bietet das Haus sieben Doppelzimmer und 14 Einzelzimmer. Damit ist Platz für 28 Patienten.

Fördermittel sichern den Neubau: Explodierende Kosten verzögern den Baubeginn

Noch im gleichen Jahr gingen die Fördermittelanträge für den notwendigen Neubau raus. Laut Planungen aus dem Antragsjahr 2019 beliefen sich die Kosten auf etwa 650.000 Euro. Der Zuwendungsbescheid kam im Folgejahr. 90 Prozent wollte das Gesundheitsministerium des Freistaates Sachsen übernehmen. Daher wurden laut Bescheid 510.000 Euro bewilligt. Als der Bau 2021 losgehen sollte, passten die Antragszahlen nicht mehr. Grund dafür waren die explodierten Kosten. "Mit einem Mal waren 300.000 Euro mehr anfallen", so Udo Glöckner. Zweimal musste der Baubeginn verschoben werden. 2023 intensivierten sich die Gespräche zwischen KSV, und Blauem Kreuz. Man einigte sich darauf, die Mehrkosten über verschiedene Finanzierungsmodelle miteinander zu tragen. Somit konnte der Bau Ostern 2024 endlich starten. Ganze drei Jahre später wird er bezugsfertig. Der massive Neubau erstreckt sich über 1,5 Etagen und bietet insgesamt 250 Quadratmeter Platz.

 



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