Förderprojekt am Zschopauer Gymnasium trägt Früchte

Corona-Folgen Elftklässler helfen jüngeren Schülern beim Aufholen der Homeschooling-Defizite

Zschopau. 

Zschopau. Trotz aller Freude blickt so mancher Schüler den Sommerferien auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Schließlich hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen: Teile des geplanten Lehrplans wurden gar nicht oder nur oberflächlich abgearbeitet - das Homeschooling war für viele nicht wirklich ein Ersatz für die verpassten Stunden in der Schule. Am Gymnasium Zschopau hat man sich dieser Herausforderung mit einem besonderen Projekt gestellt. Auf Initiative von Schulleiterin Verona Fuchs wurde eine Förderung ins Leben gerufen, bei der Elftklässler einigen Vertretern jüngerer Klassenstufen Nachhilfe gaben.

Ein anderer Blickwinkel

Als Verona Fuchs merkte, dass so manchem Schüler in Zeiten des harten Lockdowns daheim die Tagesstruktur oder die technischen Voraussetzungen fehlten, wollte sie helfen. "Auch Videokonferenzen konnten das nicht auffangen, weil sich Schüler dort mitunter nicht trauen zu fragen oder einfach die Zeit fehlt", erklärt sie: "Das Leistungsniveau wurde immer differenzierter."

Um dem entgegenzuwirken, kam ihr die Idee einer individuellen Förderung durch Schüler der elften Klasse. Dort fanden sich schnell Interessenten, die helfen wollten. "Es macht Spaß, sein Wissen weiterzugeben. Außerdem lernt man selbst dabei, weil man mal einen anderen Blickwinkel bekommt", erklärt zum Beispiel Friedrich Melzer. Der 17-jährige Großolbersdorfer war einer von 15 Elftklässlern, die für eine oder zwei Stunden pro Woche selbst zu Lehrern wurden.

Mit guten Noten belohnt

Und auch in der Sekundarstufe 1 fand das Angebot Anklang. Insgesamt nutzten seit Ende April 15 Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 diese Gelegenheit, um in Fächern ihrer Wahl Unterrichtsstoff nachzuholen oder zu vertiefen. Zu ihnen gehörte auch Chiara Fleischer. "Mir war es wichtig, Sicherheit zu bekommen", erklärt die Siebtklässlerin aus Drebach, die sich außerdem über die lockere Atmosphäre in den Lernstunden mit Friedrich Melzer freute.

Mittwochs immer eine Stunde länger in der Schule zu bleiben, um Mathematik und Englisch zu üben, habe sich gelohnt. "Gleich in der ersten Arbeit bekam ich eine Eins", erzählt die 13-Jährige, die das Angebot voraussichtlich auch nächstes Schuljahr nutzen kann. Schließlich soll das Projekt laut Verona Fuchs mindestens noch anderthalb Jahre fortgeführt werden - auch aufgrund des großen Interesses.

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