"Für uns Soloselbständige geht nichts mehr"

Leute Livemusiker George Martin kämpft weiter ums Überleben

Annaberg-B. 

Annaberg-B. Vor knapp einem Jahr hatte der Live- und Covermusiker Georg Seidl, alias George Martin, bereits die Befürchtung, dass in seiner Branche für den Rest des Jahres 2020 kaum etwas geht. Nun steht der Annaberg-Buchholzer durch den dritten Corona-Lockdown wieder vor einem Scherbenhaufen. So wie ihm, geht es bekanntlich vielen Soloselbständigen. Dennoch lässt sich der 40-Jährige nicht unterkriegen. Zurzeit beschäftigt er sich mit Website-bauen, Marketing und Live-Streams und nennt es scherz-, aber auch schmerzhaft "Beschäftigungstherapie".

"Seit dem 2. November ist wieder Lockdown. Und seitdem stehen die Uhren wieder still. Während der Lockerungen im Sommer vergangenen Jahres hatte ich vereinzelte Auftritte in Hotels sowie Open-Airs", sagt der Musiker und zählt zugleich seine Probleme auf: "Man kann nicht kontinuierlich planen, weder als Agentur noch als Solokünstler. Auftritte sind durch die Schließung der Gastronomie und der Eventbranche nicht möglich. Alle haben den Kanal voll. Wenn es wieder losgeht, wie viele Gasstätten, Gewerbetreibende, Hotels, Veranstalter und Solokünstler wird es dann noch geben? Meiner Meinung nach hilft nur 'aufmachen' und geschlossen zusammenzustehen. Weitere Lockdowns und Ausgangssperren sind in unserer Region nicht nötig, da sowieso kaum Leute auf der Straße sind." Mittlerweile musste Georg Seidl - ein Künstler, der mit seiner Musik und seinem persönlichen Stil mit erfrischender Sanges-Akrobatik immer gut durchs Leben gekommen ist - Harz vier beantragen.

Als Stadtrat liegt dem Annaberger natürlich auch der Handel am Herzen. Deshalb moniert er: "Der Einzelhandel verhungert am langen Arm. Die Geschäfte haben gute Hygienekonzepte, doch es kommen kaum Kunden, weil die Läden mit Maßnahmen belegt sind. Doch in den Discountern geht das bunte Treiben munter weiter."

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