Fußball-Jubiläum im Erzgebirge: Wie Gerd Schädlich vor 45 Jahren seinen ersten Titel gewann

Fußball Oldies der BSG Motor Scharfenstein kommen 45 Jahre nach ihrem Bezirksliga-Aufstieg wieder zusammen

Scharfenstein. 

Die Mischung habe einfach gepasst. „Wir hatten völlig unterschiedliche Spielertypen und Charaktere, vom ausgebufften Schlitzohr bis zum pfeilschnellen Flügelflitzer“, sagt Christian Weber in Erinnerung an den Bezirksliga-Aufstieg, den er und die anderen Fußballer der BSG Motor Scharfenstein 1980 erkämpften. Und noch jemand erwies sich als Garant für den damaligen Erfolg: Gerd Schädlich. Mit gerade mal 26 Jahren war er in der Saison zuvor als Trainer nach Scharfenstein gekommen, weil ihn eine schwere Knieverletzung zum Ende seiner Spielerlaufbahn beim FC Karl-Marx-Stadt gezwungen hatte.

Verletzung beim Comeback

So ganz konnte es Schädlich dann doch nicht lassen. Und so streifte er sich 1979/80 noch einmal das Trikot über, weil nach Platz 2 im Vorjahr nun der Staffelsieg in der Bezirksklasse zum Greifen nah war. „In sechs Spielen hat er damals als Libero ausgeholfen“, erzählt der damalige Torhüter Klaus Küchler, der akribisch genau Statistik führte. Die letzte Partie sollte Schädlichs Laufbahn auf dem Rasen endgültig beenden. „In Mulda zog er sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu, kurz darauf erlitt Volkmar Neubert auch noch einen Achillessehnenriss“, erinnert sich Mittelfeld-Stratege Günter Haase.

Mit 44:12 Punkten Staffelsieger

Den Verletzungen zum Trotz gewannen die Scharfensteiner in Mulda nach Rückstand noch 2:1 und waren fortan nicht mehr aufzuhalten. Nach dem abschließenden 1:1-Unentschieden bei Motor Brand Langenau feierten sie als Staffelsieger und Bezirksliga-Aufsteiger mit 44:12 Punkten und 68:22 Toren den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. 45 Jahre später war dieser nun Anlass, um erneut in Scharfenstein zusammenzukommen. Beim Jubiläum erinnerte Mitorganisator Christian Weber an bereits verstorbene Protagonisten wie Gerd Schädlich und dankte den Spielerfrauen für ihre Unterstützung.

Pokalspiel in Krumhermersdorf ein Highlight

Vor allem aber wurden beim Treffen Erinnerungen hervorgekramt. So schwärmten zum Beispiel viele noch einmal von den zahlreichen Freundschaftsspielen gegen bekannte Oberligisten, die vor allem Sektionsleiter Reiner Eckardt und der Trägerbetrieb dkk möglich gemacht hatten. Thema war auch der 3:1-Sieg im Bezirkspokal-Viertelfinale beim höherklassigen Lokalrivalen in Krumhermersdorf, wo Gerd Schädlich bald darauf seine Trainerkarriere in der DDR-Liga fortsetzte, um später auch prominente Klubs wie Zwickau, Erzgebirge Aue oder den Chemnitzer FC zu großen Erfolgen zu führen.

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