Garagenkonzert: 1988 gegründete Band aus dem Erzgebirge meldet sich zurück

Musik Nach Jahren der Stille kehrt die Zschopauer Kultband zurück

Zschopau. 

Seit der Zschopauer 725-Jahr-Feier 2017 waren diese Musiker nicht mehr gemeinsam auf der Bühne zu erleben. Regelmäßige Auftritte, die es bereits ab 1988 gegeben hatte, waren sogar schon in den fünf Jahren zuvor ausgeblieben, doch nun könnte die Band "Seven Bridges Road" plötzlich wieder eine Zukunft haben. Ausschlaggebend dafür ist das Projekt #3000Garagen der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz, das auch in der Motorradstadt einiges bewegte. Dort wurde ein Garagenkomplex an der Gartenstraße, der später auch als generationsübergreifender Treffpunkt dienen soll, zunächst als Ausstellungsort genutzt. Nun folgte ein gut besuchtes Garagenkonzert, bei dem die Band gewissermaßen zurück zu ihren Wurzeln kehrte.

Country-Festival an den Greifensteinen gab 1988 den Anstoß

"Wir wollten das Projekt musikalisch bereichern", erklärt Arne Sigmund, der nicht nur als Zschopauer Oberbürgermeister an der Umsetzung des Vorhabens beteiligt war. Der mittlerweile 55-jährige Musik-Fan spielte 1988 auch eine maßgebliche Rolle bei der Gründung der Band, die damals noch "SERO Western Band" hieß. Benannt wurde sie nach der Altstoffannahmestelle, die sich in dem Garagenkomplex an der Bertolt-Brecht-Straße befand und in der 1988 alles anfing. "Nach einem Country-Festival auf den Greifensteinen haben wir uns dort getroffen und geprobt", erzählt Arne Sigmund, der als Techniker von Anfang an mit dabei war. Die zu DDR-Zeiten nötige Prüfung, um Musik machen zu dürfen, ergab: Mittelstufe mit Auflagen.

Vorband bekannter Musiker

"Wir mussten uns also musikalisch weiterentwickeln", so Sigmund. Und das tat die Band - vor allem nach der Wende, denn als Vorband traten die inzwischen "Crazy Cowboys" heißenden Zschopauer unter anderem mit den bekannten Bands Truck Stop und Kaktus sowie mit Gunter Gabriel auf. Auf einem Country-Festival wurden einige der selbst geschriebenen Songs sogar für eine CD und TV aufgezeichnet. "Aber gegen Ende der 1990er-Jahre war Country nicht mehr so gefragt", erklärt Sigmund, warum sich die Band dann mehr und mehr bekannten Titeln aus dem Pop und Rock widmete. Als "Seven Bridges Road", benannt nach dem gleichnamigen Lied der Eagles, folgten viele weitere Auftritte vor großem Publikum, bis berufliche und familiäre Gründe 2012 zum vorläufigen Ende führten. Weil das Garagenkonzert in Zschopau nun so gut ankam und sowohl den Musikern als auch den gut 300 Besuchern viel Freude bereitete, könnte es womöglich einen Neustart geben. "Vielleicht wird es wieder zwei, drei Auftritte pro Jahr geben", hofft Arne Sigmund.

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