Marienberg. Im Begegnungszentrum "Miteinander" in Marienberg, Am Hang 5, gab es eine besondere Veranstaltung. Tatjana, Janina und Oleksandra - drei aus dem ukrainischen Kriegsgebiet geflüchtete Frauen gastierten dort, um traditionelle Handarbeitstechniken ihrer Heimat den Gästen vorzustellen. Julia Haustein, selbst gebürtige Ukrainerin und schon mehr als 20 Jahren in Deutschland lebend, dolmetschte und moderierte den Nachmittag.
Handarbeit im Fokus
Alles drehte sich ums Nähen, Basteln und andere Fingerfertigkeiten. Was die drei Damen präsentieren konnten, sorgte für den Aha-Effekt bei den Gästen. Zauberhafte Beutelchen, gefertigt aus hauchzarten Stoffen, Tischdekorationen, wie exakt gearbeitete Brotkörbchen, Platzdeckchen, Manschetten für Flaschen, Krüge etc., Lesezeichen, neues Innenleben für alte Bilderrahmen, Tischläufer, Kissenhüllen, Gardinen, um nur einiges zu nennen, wurden gezeigt. Nebenher stellten sich die drei Frauen, alle über 60, vor. Tatjana ist ausgebildete Erzieherin und hatte in einem Kindergarten gearbeitet. Janina ist von Beruf Frauenärztin und kann auf mehr als 40 Jahre Berufserfahrung und an die 5.000 begleitete Geburten zurückblicken und Oleksandra war mit Leib und Seele Krankenschwester.
"Etwas zurückgeben"
Die drei bedankten sich bei der Stadt und allen Unterstützern, hier eine Bleibe gefunden zu haben. Gern möchten sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas zurückgeben und bieten Ausbesserungs- und in einem gewissen Maße auch Umänderungsarbeiten an. Wer also Bedarf hat, darf sich gerne im Begegnungszentrum "Miteinander" melden. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Mitarbeiterteam der Sozialbetriebe Mittleres Erzgebirge gGmbH und zielte darin, die Freizeitangebote der ukrainischen Flüchtlinge zu unterstützen und ihr Können bekannt zu machen. "Wir planen dieses Angebot künftig mit festen Terminen. Es soll die bereits bestehende Palette in dieser Einrichtung bereichern und zur Integration beitragen" so Julia Haustein.