Geschäftiges Treiben zur 10. Kinderspielstadt "Annazwerg"

Grundregeln der Demokratie spielerisch vermitteln

Ziel der Kinderspielstadt war es, die Zusammenhänge einer Kommune für Kinder hautnah erlebbar zu machen und ihnen auf spielerische Weise Grundregeln der Demokratie und eines respektvollen Umgangs miteinander zu vermitteln. Deshalb verwalten dabei die Kinder ihre Stadt weitgehend selbst. Sie übernehmen Verantwortung für "Annazwerg", erleben ganz konkret die Folgen ihrer Entscheidungen und lernen das Zusammenwirken unterschiedlicher städtischer Einrichtungen.

Das beliebte Ferienangebot musste pandemiebedingt ebenfalls zwei Jahre lang pausieren und wurde aus diesem Grund mit noch mehr Vorfreude von den Kindern nun erwartet. So konnten 80 kleine Persönlichkeiten auf dem Gelände des Bildungszentrum Adam-Ries nun endlich wieder wichtige Rollen wie die des Bürgermeisters, Polizei- oder Bankchefs, Richter, Koch, Hörfunkjournalist oder Zeitungsredakteur, Feuerwehrmann, Polizist, Arzt, Krankenschwester, Verkäufer, Museumsmitarbeiter und noch vieles mehr übernehmen.

Die Kleinen verdienen großes Geld

Neben städtischen Einrichtungen wie dem Rathaus, der Stadtverwaltung mit Einwohnermeldeamt gab es auch Handels- und Dienstleistungsbetriebe wie Friseur, Kosmetik- und Nagelstudio, ein Kaufhaus sowie vielfältige kreative Angebote.

Die Kinder 'regierten' die Spielstadt und treten als Geschäftsführer oder Angestellte auf. Sie erhielten einen Pass, welcher sie als Bürger oder Bürgerin der Stadt auswies und welcher täglich abgestempelt werden musste. Er diente als Arbeits- und Weiterbildungsbescheinigung und enthielt neben wichtigen Formularen und Nachweisen auch ein kleines Wörterbuch in Deutsch-Tschechisch, da auch die Verständigung mit den tschechischen Bürgern nicht klemmen sollte.

Sie verdienten Geld in eigener Stadtwährung, den "Silberlingen" und zahlten Steuern, konnten einkaufen oder zahlreiche Freizeit- und Spielangebote nutzen. Sie übernahmen selbst die Verantwortung dafür, dass die Kinderspielstadt funktionierte.

Doch auch der Gang zum Gericht ist unabdingbar

Die Stadtpolizei hatte ein Auge darauf, dass alles seinen ordnungsgemäßen Gang ging. Für schwierigere Angelegenheiten blieb der Gang vor das Gericht jedoch unabdingbar und eine Verhandlung wurde einberufen.

Über alles, was in der Stadt passierte, berichtete die eigene Stadtzeitung, welche täglich von den Kindern mit Hilfe der Betreuer erstellt wurde. Diese gab es sogar als Andenken jeden Tag mit nach Hause.

Die städtischen Museen Annaberg-Buchholz beteiligten sich mit einer Museumsstation an der Kinderspielstadt. Kinder konnten als Museumsleiter, Kurator oder Museumspädagoge Ausstellungen zusammenstellen, Führungen entwickeln und dabei lernen, welche Aufgaben ein Museum hat. Einen besonderen Höhepunkt und Abschluss der Kinderspielstadt bildete am vergangenen Freitag das bunte Abschlussfest.

11. Ausgabe von "Annezwerg" wird bereits geplant

Träger des Ferienprojektes war federführend wieder der Kreisjugendring Erzgebirge e.V. in Kooperation mit dem Kindertreff Stadtmitte, dem CVJM-Jugendhaus "Alter Schafstall" Annaberg e.V., der Kreissportjugend, dem Evangelischen Jugendzentrum "Meisterhaus" sowie dem Sozikulturellem Zentrum "Alte Brauerei e.V." und nicht zuletzt mit den tschechischen Partnern aus Podbořany gewesen. Gemeinsam mit weiteren Kinder- und Jugendeinrichtungen, Partnern aus Stadt und Landkreis sowie Helfern und Sponsoren konnte das ehrgeizige Vorhaben realisiert werden. Ein großer Dank geht auch an die Stadtfeuerwehr, an das Deutsche Rote Kreuz und dem Polizeirevier Annaberg-Buchholz, welche sich tatkräftig täglich eingebracht haben. Gefördert wurde das Projekt vom Erzgebirgskreis - Referat Jugendhilfe, von der Stadt Annaberg-Buchholz, vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie der Aktion Mensch.

Die Tore von "Annazwerg" sind nun bis zu den Sommerferien 2023 wieder geschlossen, aber wie heißt es: "Nach der Spielstadt ist vor der Spielstadt". So wird auch die 11. Ausgabe von Annazwerg wieder mit Vorfreude geplant.