Grippeschutzimpfung wird von Medizinern empfohlen

Medizin Influenza Grippewelle könnte dieses Jahr besonders heftig werden

Aue. 

Aue. Bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus, das konsequente Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln haben sich die Menschen im letzten Jahr nicht nur vor dem Corona-Virus geschützt, sondern haben auch Erkältungs- und echten Grippeviren kaum eine Chance gegeben.

 

Grippewelle könnte jetzt umso heftiger werden

Und gerade, weil man von der jährlichen Grippewelle weitgehend verschont geblieben ist, warnen Experten jetzt davor, dass die Grippewelle dieses Jahr besonders heftig werden könnte, da das Immunsystem weniger gefordert wurde und der Immunschutz weniger gut ist. Gerade jetzt, wo der Herbst so langsam Fahrt aufnimmt, kann es traditionell wieder zu Schnupfen-Nasen, Halsschmerzen, Husten und weitere Erkältungssymptomen kommen.

Dr. med. Thomas Ketteler, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Helios Klinikum Aue empfiehlt gerade Menschen ab 60 Jahren, sich in diesem Jahr erst recht gegen die Grippe impfen zu lassen. Der beste Zeitpunkt für die Impfung sei ab Oktober bis Mitte Dezember. Etwa zehn bis 14 Tage dauert es nach der Impfung, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Infektion aufgebaut hat.

 

 

 

Influenza ist eine Virusinfektion

Eine richtige Grippe (Influenza) ist eine Virusinfektion, die insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen, für ältere Menschen und für Schwangere gefährlich werden kann. Wie Chefarzt Ketteler sagt, verlaufe eine Grippe bei Menschen im höheren Alter in der Regel schwerer, als bei jüngeren Menschen. Daher gelte für Menschen über 60 Jahre eine Impfempfehlung.

Mit einem schwereren Verlauf sei auch zu rechnen, wenn der Körper durch Vorerkrankungen der Lunge, des Herz-Kreislaufsystems oder Diabetes mellitus belastet ist. Auch bei Schwangeren könne es zu einem schweren Verlauf bei einer Influenzainfektion kommen. Dann sei nicht nur die Patientin selbst, sondern auch ihr ungeborenes Kind gefährdet.

Die Empfehlung: Schwangere sollten sich ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei besonderer gesundheitlicher Gefährdung auch schon im 1. Schwangerschaftsdrittel, gegen Grippe impfen lassen.

Die Grippeimpfung empfohlen wird ebenso für medizinisches Personal und Mitarbeiter in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr zum Eigen- und auch Fremdschutz.

 

Was wird bei einer Grippeschutzimpfung gespritzt?

In der Schutzimpfungs-Richtlinie folgt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). In Deutschland wird jetzt bereits in der vierten Impfsaison ein Vierfachimpfstoff für die Grippeimpfung verwendet.

Dieser enthält abgetötete Bestandteile von allen vier aktuellen Influenzavirustypen, die eine Grippewelle verursachen können. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die zu verwendende Kombination der Virusbestandteile jährlich festgelegt und ist an die aktuell zirkulierenden Virustypen angepasst.

Der Vierfachimpfstoff deckt laut RKI im Vergleich zu dem bislang oft verwendeten Dreifach-Impfstoff ein größeres Erregerspektrum ab. Der Impfstoff enthält keine intakten Viren, so dass er selbst keine Grippe auslösen kann und man auch nach der Impfung keine anderen Personen mit einem Impfvirus anstecken kann.

Was die Nebenwirkungen angeht, so werde die Grippeschutzimpfung im Allgemeinen gut vertragen. Relativ häufig sind allerdings leichte Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Vorkommen können auch Erkältungssymptome, die ein bis zwei Tag anhalten. Eine gleichzeitige Impfung gegen Corona und Influenza ist möglich und führt laut STIKO nicht zu mehr Nebenwirkungen.

 

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