Grünhainichener Traditionsfirma eröffnet Sonderausstellung

Historie Wendt & Kühn präsentiert Geschichte und Produktionsabläufe im Wandel der Jahreszeiten

Grünhainichen. 

Grünhainichen. Passend zum kürzlichen Sommerbeginn hat das Grünhainichener Traditionsunternehmen Wendt & Kühn gerade eine Sonderausstellung eröffnet, die sich mit dem Wandel im Lauf eines Jahres beschäftigt. "360 Grad: Die Manufaktur in vier Jahreszeiten", heißt die Präsentation, die bis zum Frühjahr 2023 täglich von 10 bis 17 Uhr besucht werden kann. Sie besteht einerseits aus zahlreichen Figuren und Kunstwerken, die dort gefertigt wurden. Zugleich sind aber auch über 90 Fotos sowie zahlreiche historische Dokumente aus der Firmengeschichte zu sehen.

Tief im Archiv gestöbert

"Wir geben Einblicke in die über 100-jährige Historie und Produktionsabläufe. Dabei wollen wir ein Gefühl dafür vermitteln, welche Themen zu welchem Zeitpunkt unsere Manufaktur bestimmt haben und immer noch bestimmen", sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin Marlis Rokitta, die im Vorfeld intensiv im Archiv des Traditionsunternehmens gestöbert hat. Dabei entdeckte sie zum Beispiel ein Foto, das im März 1916 bei der ersten Messebteiligung im Städtischen Kaufhaus von Leipzig geschossen wurde. Ein halbes Jahr zuvor war die Firma erst gegründet worden. Andere ganz private Schnappschüsse zeigen die Belegschaft bei Ausfahrten oder in Arbeitspausen, als zum Beispiel der verschneite Hang auf dem Firmengelände mit Schlitten und Skiern befahren wurde.

Jahreszeiten liefern Ideen

"Auch Grete Wendt selbst hat den Winter sehr geliebt", sagt Marlis Rokitta. Anhand der vielen von ihr entworfenen Figuren, die Aktivitäten im Schnee nachgehen, sei dies deutlich zu sehen. Genauso habe sie es Grete und Olly Wendt im Frühling hinaus in die Natur gezogen, um sich von der Blüte inspirieren zu lassen und neue Ideen zu sammeln, die rechtzeitig vor den alljährlichen Frühjahrsmessen noch in die Tat umgesetzt wurden. Zeit zum Abschalten bot dann im Sommer der Garten, der ebenso die Kreativität förderte. "Nicht nur einmal kam es vor, dass der Meister der Malerei, Richard Schröter, am Nachmittag ein bisschen länger bleiben musste, da Grete ihm ihre Ideen vorstellen wollte", erzählt die Kuratorin, die den Herbst als zweigeteilt beschreibt. Schließlich gehe nach Urlaubs- und Betriebsausfahrten die Produktion für das Weihnachtsgeschäft in den Endspurt.

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