Drebach. Wer der Meinung war, Schüler hätten die Corona-Pause wie Sommerferien genossen, der irrt gewaltig. Zumindest drängte sich dieser Eindruck am Montagmorgen in Drebach auf, wo es die rund 80 Schüler der David-Rebentrost-Grundschule kaum erwarten konnten, endlich wieder gemeinsam zu lernen. "Langweilig" riefen viele, als sie nach den vergangenen Worten befragt wurden. Zwar konnten sie viele der Aufgaben lösen, die ihnen die Lehrer per Internet hatten zukommen lassen. Mitunter halfen auch die Eltern. Aber auch die konnten das bunte Treiben nicht ersetzen, das den abwechslungsreichen Schulalltag ausmacht.
"Ich habe den Rest vermisst"
"Es ist schön, dass endlich wieder alle zusammen sind", sagte beispielsweise Linda. Die Drittklässlerin hatte während der Corona-Auszeit nur eine ihrer Schulfreundinnen immer mal getroffen. Dementsprechend viel hatten sich die Mädchen und Jungen der 3. Klasse am Montagmorgen zu erzählen, noch bevor es überhaupt losgegangen war. Und selbst die vierte Klasse, die schon vor anderthalb Wochen in die Schule zurückgekehrt war, wirkte jetzt noch glücklicher. "Ich habe den Rest der Klasse vermisst. Zusammen macht es mehr Spaß", erzählte Nelly, deren Klasse nach der Rückkehr zunächst in zwei Gruppen geteilt worden war. Nun kann die komplette Klasse wieder gemeinsam den Ausführungen der Lehrer lauschen und davon profitieren.
Anlaufphase mit klaren Regeln
Obwohl es in den Unterrichtsräumen aussieht wie vor der Corona-Krise, ist der Unterricht noch nicht wieder in der Normalität angekommen. "Es beginnt jetzt eine Anlaufphase. Die Lehrer brauchen Zeit, um alles einzupendeln. Sie vergleichen und wiederholen den Stoff, um herauszufinden, wo jeder leistungsmäßig steht", sagt Schulleiterin Ines Brunner. Gewöhnen müssen sich die Schüler auch erst einmal an die neuen Regeln im Schulgebäude. So ähneln die Gänge dort Straßen: Mit Absperrbändern wird für Rechtsverkehr gesorgt, Schilder mahnen zudem zum langsamen Gehen. Auch im Sanitärbereich sowie im Zeitplan des Unterrichts gibt es individuelle Vorgaben. "Die Stunden sind so gelegt, dass immer nur eine Klasse Pause hat", erklärt Ines Brunner. Der Schulleiterin zufolge freuen sich nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer über den Wiederbeginn.