Gustl Hobl gewinnt vor 65 Jahren auf dem Sachsenring

REnnsport-Historie Neuer Rundenrekord für Ingolstädter DKW auf Traditionsstrecke

Sachsenring. 

Sachsenring. Der ehemalige DKW-Straßenrennfahrer Gustl Hobl gewann vor 65 Jahren das 125ccm-Rennen auf dem alten Sachsenring und stellte dabei einen neuen Rundenrekord auf. Der Ingolstädter, nach wie vor regelmäßiger Fitnesscenter-Besucher, feierte vor rund zwei Monaten, am 13. April, seinen 89. Geburtstag. Er erinnert sich an die Naturrennstrecke, die bis 1990 durch die Stadt Hohenstein-Ernstthal führte. "Auf dem Sachsenring zu fahren war für mich immer etwas ganz Besonderes. Diese schier unübersehbare Menschenmenge war ein tolles Erlebnis und deren Motorsportbegeisterung einmalig. Der Sachsenring hatte von allem alles: Massen an Zuschauern und die Rennstrecke schöne Kurven, in denen man sich mitten durch die Stadt voller Menschen schlängelte und Geraden, die angenehm zu meistern waren." Nach dem ersten Sieg 1955 auf dem Sachsenring gewann der Sympathieträger aus Ingolstadt, der noch heute viele Fans in Sachsen hat, das Jahr darauf auch das Rennen der 350er Klasse auf der sogenannten "singenden Säge", mit neuen Rundenrekord.

Vater und Sohn Kluge spielten eine bedeutende Rolle

Dass Gustl Hobl überhaupt zum DKW-Werksfahrer wurde, hat er größtenteils seinem Mentor, dem DKW-Rennfahrer Ewald Kluge zu verdanken, der 1938 das 250er-Rennen souverän auf der Isle of Man gewann und damit als erster Deutscher überhaupt ganz oben auf dem Podest stand.

Vier Jahre nach Kriegsende siedelte Ewald Kluge aus Adelsberg mit seiner Familie nach Ingolstadt über. Dessen Sohn Peter Kluge, heute 77-jährig, erinnert sich an den Sieg Gustl Hobl´s im Jahr 1955, bei dem er als Zuschauer an der Strecke seinen Vater begleitete. "Obwohl mein Vater schon lange kein Rennen seit seinem schweren Unfall im Jahr 1953 mehr gefahren war, erkannten die Fans ihn sofort wieder. Die Euphorie, die entbrannte, war riesig, als man seiner im Fahrerlager gewahr wurde."

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