Handwerk trifft auf Künstliche Intelligenz: Traditionsbäckerei aus dem Erzgebirge setzt neue Impulse

Bäckermeister aus Ehrenfriedersdorf kombiniert Erfahrung mit Technologie

Ehrenfriedersdorf. 

Tobias Nönnig ist Bäckermeister mit Leidenschaft, und das Handwerk ist in seiner Familie tief verwurzelt. Bereits sein Großvater Ottokar Nönnig führte die Bäckerei in Ehrenfriedersdorf. 1950 gründete er die Bäckerei Nönnig an ihrem heutigen Standort direkt an der B 95. Doch die Tradition der Bäckerei reicht bis ins Jahr 1840 zurück. "Das Gebäude hat sogar mehrere Stadtbrände überstanden", berichtet Tobias Nönnig stolz. Seit 2009 führt der 42-Jährige den Betrieb und beschäftigt heute 40 Mitarbeiter. Die Bäcker arbeiten im Zwei-Schicht-System, um mehrmals täglich frische Backwaren anbieten zu können. "Wir backen nach traditionellen Methoden, mit einer guten Teigführung", erklärt der Bäckermeister.

Traditionelle Backmethoden und Qualität

Bereits 24 Stunden vorher setzt er den Teig an, um die Qualität der Produkte zu sichern, ganz wie sein Großvater es schon tat. Neben dem Hauptgeschäft in Ehrenfriedersdorf betreibt Nönnig zwei Filialen in Annaberg und Geyer und einen Verkaufswagen am Greifenbachstauweiher. Dies erfordert eine präzise Planung: "Ich muss genau wissen, wie viel von welchen Produkten wir brauchen, damit nichts zu viel oder zu wenig vorhanden ist", erklärt er. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) hat sich die Planungszeit erheblich verkürzt. Seit fünf Jahren nutzt Nönnig ein Kassenprogramm, das Verkaufsdaten speichert und analysiert.

Effizienzsteigerung durch KI

Das System berücksichtigt Faktoren wie Wochentag, Wetter oder Feiertage und berechnet so die ideale Produktionsmenge. "Es hilft mir, genau zu wissen, wie viele Brötchen wir für an welchem Tag brauchen", sagt Nönnig. Die KI berücksichtigt dabei vergangene Daten und gibt eine präzise Empfehlung. Das System spart Zeit, vermeidet Fehlmengen und reduziert Retouren. "Früher habe ich mich bei den Mengen manchmal vertan. Jetzt kann ich mich auf das Programm verlassen", sagt er. Dennoch betont der Bäckermeister, dass die KI das Handwerk nicht ersetzen kann: "Sie unterstützt uns, aber ersetzt nicht das Wissen und die Erfahrung, die wir im Handwerk haben.

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