Historischer Seminargarten von Zschopau soll bald neu erblühen

Sanierung Erster Abschnitt der Baumaßnahme kurz vor dem Abschluss

Zschopau. 

Zschopau. "Es ist schön, mal wieder hier zu sein", sagt Mario König. Er steht dabei am Hang vor dem heutigen Zschopauer Gymnasium, in dessen Gebäude er einst selbst gelernt hat. "Damals war es noch die Geschwister-Scholl-Schule", sagt der inzwischen 56-Jährige, der sich noch gut an den Alltag erinnern kann. Dazu gehörte auch, regelmäßig den Zickzackweg vor der Schule hinunterzugehen. "Im Schulgartenunterricht haben wir dort Beete angelegt", erzählt König, der nun quasi ein Déjà-vu erlebt. Schließlich ist er als Landschaftsbau-Experte mit seiner Familienfirma für den ersten Sanierungsabschnitt im Seminargarten zuständig. Die terrassenförmige Anlage war um 1870 als Botanischer Garten des Lehrerseminars angelegt worden und erhielt 1910 bei der Brüsseler Weltausstellung eine Anerkennungsurkunde.

200 Kubikmeter Erde bewegt

Dort, wo er einst Radieschen gepflanzt hat, platziert Mario König heute deutlich größere Pflanzen in der Erde - und auch Steine. Im Zuge der Sanierung des historischen Geländes gilt es, die Erd- und Pflanzarbeiten zu erledigen. Genauso gehört der Mauer- und Wegebau zum Aufgabenbereich des Poliers. Begonnen hat er im Dezember mit umfangreichen Erdarbeiten. "Um die 200 Kubikmeter betrug der Erdaushub", berichtet der 56-Jährige, der einen gepflasterten Gehweg entstehen lässt. Dieser soll Besucher des Seminargartens später vom oberen Eingang an der Gartenstraße hinunter zu einem neuen Spielplatz führen. "Dort befindet sich die oben ausgehobene Erde", erklärt König. Der Bau des Spielplatzes und eines kleinen steinernen Theaters ist jedoch Aufgabe einer anderen Firma, die den Zuschlag für das dritte und letzte Los der Sanierung erhielt.

90 Tonnen Naturstein verwendet

Auch um den zweiten Bauabschnitt, bei dem die auf fünf Ebenen verteilten Mauern saniert werden, kümmert sich eine andere Expertenfirma. Und dennoch muss auch Mario König selbst eine Mauer bauen - und zwar die am neuen Gehweg. Nachdem andere Hänge bereits von Gestrüpp befreit und mit Kokosmatten befestigt wurden, die den dortigen Pflanzen mehr Halt geben, stand in den vergangenen Wochen die Mauer im Fokus. "Eine Natursteinmauer ohne Beton", wie der Polier erklärt. Rund 90 Tonnen an Gneis wurden dafür aus einem Leubsdorfer Steinbruch geholt. Inzwischen wurden alle Steine passend aufeinander geschichtet, denn der erste Sanierungsabschnitt kommt gut voran. Noch im Mai soll er abgeschlossen sein.



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