IG Historischer Erzbergbau Lößnitz schaut auf 30 Jahre Bestehen zurück

Event Vereinsgeburtstag ist gefeiert worden

Lößnitz. 

Lößnitz. Die IG Historischer Erzbergbau Lößnitz schaut auf 30 Jahre ihres Bestehens und das ist jetzt ein paar Tage eher gebührend gefeiert worden - ursprünglich gegründet ist der Verein am 12. August 1992.

 

Umfangreiches Festprogramm

Zum Geburtstag hat es im Kuttengrund zwischen Lößnitz und Aue ein umfangreiches Festprogramm gegeben mit Musik, einer Bastelstraße für die Jüngsten und Handwerksvorführungen. Holzbildhauermeister Frank Salzer aus Kühnhaide hat mit der Kettensäge einen neuen Berggeist für den Brunnen entstehen lassen und auch das Schmiedehandwerk ist gezeigt worden.

Es hat zahlreiche Besucher in die Natur rund ums Besucherbergwerk gezogen. Die Interessengemeinschaft, die aktuell 28 Mitglieder aus ganz Deutschland zählt, konnte auch Trachtenabordnungen befreundeter Vereine begrüßen.

 

 

Rückblick:

Bergmeister Jens Hahn, der Vorsitzende der IG Historischer Erzbergbau Lößnitz erinnert sich: "Schon Mitte der 80er Jahre war es angedacht, den Kutten- und Bärengrund zum Naherholungsgebiet aufzuwerten." Jens Hahn, der schon immer bergbaulich interessiert war, kam zur Wendezeit zusammen mit einigen ehemaligen Arbeitskollegen auf die Idee, an diese Vorhaben anzuknüpfen: "Wir sind damals an die Stadt Lößnitz herangetreten und auf offene Ohren gestoßen. So ist 1991, damals mit vier Leuten, eine der ersten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) im Altlandkreis Aue aus der Taufe gehoben worden und wir haben 1991/92 angefangen, das Mundloch vom Reichenbach-Hoffnungstollen zu rekonstruieren."

 

 

Nächstes Jahr geht es los

Man verfolgte, so Hahn, den nachhaltigen Gedanken, wenn die ABM ausläuft, ehrenamtlich als Verein das Projekt weiter zu betreuen und zu entwickeln. Gesagt, getan: am 12. August 1992 hat sich der Verein gegründet. "In weiter Ferne hieß es damals, wir könnten eventuell den Stollen für die Öffentlichkeit zugänglich machen und in noch weiterer Ferne die Neuerrichtung des Kuttenhauses. Die Idee gab es, aber es hat niemand wirklich dran geglaubt", erinnert sich Hahn, der jetzt guter Dinge ist: "Wir haben einiges geschafft in den 30 Jahren. Wir haben seit 2001 ein öffentliches Besucherbergwerk. Rund ein Kilometer ist im Reichenbachstollen zugänglich und im Bernhardstollen sind es rund 150 Meter. Dort haben wir keine Elektrik drinnen, sodass mit einem Handgeleucht eingefahren wird." Das Projekt Kuttenhausbau schreite ebenfalls voran: "Im kommenden Jahr soll es, wenn der Fördermittelantrag gestellt ist, los gehen mit dem Bau des Gebäudes als Begegnungszentrum."

In der Geschichte zurückgeblättert, sagt Jens Hahn: "Der Bergbau im Kutten- und Bärengrund ging laut unserer Recherchen um 1480/1490 los. Ab 1500 bis 1590 gab es wildes Treiben rund um den Begräbnisberg. Auf den 4,5 Hektar liegt kaum noch ein Stein auf dem anderen. Wir haben in Archiven alles durchforstet, was an Papieren noch so da ist. Insgesamt haben wir 54 Stollenanlagen lokalisiert auf dieser kleinen Fläche. Der Berg ist eine Art Schweizer Käse." Gefördert worden ist zunächst silberhaltiger Bleiglanz und später Arsen, das im Hüttenwerk in Niederpfannenstiel ab 1635 dringend gebraucht wurde als Katalysator bei der Aufbereitung der Kobaltschmelze. Das hat dem Bergbau bis 1907 zum Überleben verholfen, im Reichenbachstollen. Alle anderen Stollen waren da schon geschlossen. Der Reichenbachstollen war der letzte, der 1907 im Oktober geschlossen hat.

 

 

 

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