Am 13. Mai 2022 wurde in Zschopau das Deutsche Enduro Museum (DEM) in den Mauern des einstigen MZ-Werkes feierlich eröffnet. Seither zieht es Wochenende für Wochenende Besucher aus der ganzen Welt in seinen Bann. Im Jahr der Eröffnung beispielsweise gab sich der Italiener Giacomo Agostini die Ehre. Der 15-fache Motorrad-Weltmeister hielt gerne einen Plausch mit dem Publikum. In regelmäßigen Abständen finden im Museum darüber hinaus Vorträge statt, die auf reges Publikumsinteresse stoßen. So wurde in der Vergangenheit bereits das Wirken des DKW-Gründers Jørgen Skafte Rasmussen oder die Geschichte des Marienberger Dreieckrennen beleuchtet.
Im Fokus: Die legendäre BK 350
Am 13. Juni findet der nächste Vortrag statt. Man widmet sich der legendären BK 350, die zwischen 1953 und 1959 in Zschopau vom Band lief. Im Fokus steht dabei der Ingenieur Kurt Kämpf. Er wurde am 3. Juli 1920 in Ellefeld (Vogtland) geboren als Sohn eines Fleischermeisters. Nach bestandener Gesellenprüfung im Kraftfahrzeug-Bereich volontierte er bei der Auto Union und begann parallel ein Studium an der Chemnitzer Ingenieurschule. Nach Kriegsende setzte er sein Studium in Zwickau fort. Mit seinem Ingenieurabschluss in der Tasche heuerte er bei IFA zunächst in Wilischthal an. Im Jahr 1949 gings zurück ins alte DKW-Werk nach Zschopau. Es war die Stunde null der Motorradproduktion, denn hier standen nur noch die leeren Produktionshallen, die Maschinen waren in der Nachkriegszeit von den Siegermächten im Rahmen von Reparationsleistungen abtransportiert worden. Doch da waren die Arbeiter. Sie waren entschlossen, die Motorradproduktion in die neue Zeit zu führen. Die Führungsebene bestand aus dem technischen Werkleiter Alfred Liebers, ihm zur Seite standen die Konstrukteure Kurt Bang und Erich Bergauer. Leiter der Versuchsabteilung war Ingenieur Kurt Kämpf, zwei der Versuchsfahrer waren Hans Kleeberg und Siegfried Haase.
Karten gibt es bereits im Vorverkauf
Wer sich für die Geschichte des weltweit einzigen Zweittakt-Boxermotorrads made in Zschopau interessiert, dem sei der Vortrag am 13. Juni ans Herz gelegt, der Kartenvorverkauf läuft bereits. Der Eintrittspreis inkl. Museumsbesuch beträgt 19,00 Euro. Beginn am Freitag ist 18.30 Uhr.