Inoffizielle Umleitung der B 174 sorgt in Großolbersdorf für Frust

Straßenbau Viele Fahrer nutzen wegen halbseitig gesperrter Bundesstraße eine Abkürzung

Großolbersdorf. 

Großolbersdorf. Aktuell rollt der Verkehr auf der Bundesstraße B 174 zwischen der Heinzebank und Großolbersdorf nur in Richtung Marienberg. Wegen zahlreicher Schlaglöcher, die sich während des Winters gebildet hatten, wird die Asphaltdecke teilweise saniert. Da deshalb nur eine Seite der Straße genutzt werden kann, wird der Verkehr in Richtung Tschechien ab der Abfahrt Zschopau-Süd umgeleitet. Und da sich die Baumaßnahme bis zum 1. Juli verzögert, wird das auch erstmal so bleiben. Über Scharfenstein und die B 101 via Gehringswalde sollen alle Verkehrsteilnehmer zur Heinzebank gelangen, doch viele halten sich nicht daran und nehmen stattdessen eine Abkürzung durch Großolbersdorf. Eine Situation, die im Ort teils chaotische Verkehrsverhältnisse, riesigen Frust, inzwischen aber auch für eine Reaktion durch die Verkehrsbehörden gesorgt hat.

Gefahr für Kinder und Fußwege

"Es ist unerträglich, der ganze Verkehr fließt durchs Zentrum", berichtet Kämmerer Thomas Köhler aus der Gemeindeverwaltung. Und auch die meisten Anwohner können es kaum ertragen, dass die kleine Ortsdurchfahrt aktuell zur größten Verkehrsader im mittleren Erzgebirge geworden ist. Teilweise sei es minutenlang nicht möglich, die Straße zu überqueren. Vor allem der Bereich an der örtlichen Grundschule und der Kita bereitet vielen Sorgen, da dort das Risiko für Kinder steigt. Doch auch an anderen Orten geht es eng und gefährlich zu, wenn sich riesige Sattelschlepper durch die schmalen Kurven manövrieren. Nach Informationen aus der Bevölkerung haben bereits einige der frisch sanierten Fußwege unter dem großen Betrieb arg gelitten. Vor allem der Lkw-Verkehr sorgt dabei für Frust, da an vielen Stellen einfach zu wenig Platz ist für die Laster.

Polizei reagiert mit Schildern und Kontrollen

Auf Hinweise von Bürgern und aus der Verwaltung haben Polizei und Landratsamt schnell reagiert, da die offiziell ausgeschilderte Umleitung viele Kraft- und Fernfahrer nicht interessierte. Obwohl die B 174 in Zschopau als Sackgasse ausgeschildert wurde, fuhren viele weiter bis Großolbersdorf und bogen erst kurz vor der Baustelle ab. Wie andere Fahrer, die in Scharfenstein den Weg nach Großolbersdorf wählten, nutzten sie - sehr zum Ärger der Großolbersdorfer - die Heinzebankstraße als Abkürzung. Strafbar machten sie sich damit zunächst nicht, da das Befahren einer Sackgasse nicht gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt und eine Umleitung lediglich Empfehlungscharakter besitzt. Inzwischen hat sich das geändert. Für Lkw wurden in Zschopau und Scharfenstein Zwingpfeile sowie Verbotsschilder aufgestellt, damit sie gezwungen sind, die offizielle Umleitung zu nutzen. Auch Kontrollen werden seit einigen Tagen häufiger durchgeführt. Trotzdem zählten auch am Donnerstag einige Anwohner noch bis zu 24 Laster pro Stunde. Der Frust bleibt also, zumal die B 174 in Richtung Marienberg bis Donnerstag weiterhin gesperrt bleibt. "Da einige Arbeiten witterungsbedingt verschoben werden mussten, wurde durch unseren Auftragnehmer eine Verlängerung der Arbeiten bis zum 1.Juli beantragt", teilt Pressesprecherin Rosalie Stephan vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr mit.

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