Wenn am übernächsten Wochenende die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) zu ihrer dritten Saisonstation im Autodrom Most in Tschechien aufschlägt, wird auch Robin Siegert aus Lengefeld wieder in Aktion sein. Dann wird der 14-Jährige in der unregelmäßigen Rahmenserie Northern Talent Cup (NTC) versuchen, nach seinem Premieren-Sieg Anfang Mai in der Motorsport Arena Oschersleben sofort nachzulegen und seinen sechsten Tabellenrang in der internationalen Moto3-WM-Nachwuchsschmiede zu verbessern. Das Rennen in Nordböhmen betrachtet der letztjährige Dritte des MiniGP-Weltfinales in Spanien auf Grund der Nähe zu seinem Zuhause als sein erstes von zwei Heimrennen und wünscht sich die Unterstützung etlicher heimischer Fans. Vom 11. bis 13. Juli wird sein zweites Heimspiel im Rahmen des Motorrad Grand Prix von Deutschland folgen.
Starker Einstieg in neue Serie
Auf seine ersten Rennen im NTC angesprochen, meint der Steppke: "Ich bin mit den ersten drei Rennwochenenden sehr zufrieden. Besonders in Oschersleben habe ich gezeigt, dass ich vorne mitfahren kann. Beim zweiten Rennen dort konnte ich sogar meinen ersten Sieg feiern - ein Moment, den ich nicht so schnell vergessen werde. Jetzt heißt es: dranbleiben, weiterarbeiten und konstant abliefern."
Die Umstellung vom Mini-Bike auf eine Moto3-Rennmaschine und große Rennstrecken nahm er, nicht zuletzt dank seiner Erfahrungen aus diversen spanischen Moto5-Meisterschaften 2021 bis 2023 mit Bravour. "Trotzdem gab es neue Herausforderungen. Besonders das Fahrwerk der Honda NSF250R war anfangs ungewohnt. Da musste ich mich echt reinarbeiten."
Zur Vorbereitung der Saison 2025 hat Robin im Winter in Spanien bereits getestet, wozu er anmerkt: "Ich war in Cartagena auf der großen Strecke unterwegs - das erste Mal mit dem NTC-Bike. Davor habe ich meist auf meiner Moto5 trainiert. Die Zeit in Spanien hat mir geholfen, ein gutes Gefühl für das neue Motorrad zu entwickeln und fahrerisch den nächsten Schritt zu machen."
Lernen und sich entwickeln will der Zögling der ehemaligen erfolgreichen deutschen Grand-Prix-Rennfahrer Dario Giuseppetti, Stefan Nebel und Philipp Hafeneger in Zusammenarbeit mit MCA Racing auch in seinem ersten NTC-Jahr, für das er sich kein konkretes Ziel gesetzt hat. "Ich will so viel wie möglich lernen, von Rennen zu Rennen besser werden, mich steigern, auch mal Fehler machen und daraus lernen. Wenn ich mich kontinuierlich verbessere, bin ich auf dem richtigen Weg", meint er dazu.
Der besondere Kick
Am Rennsport reizen Robin Siegert die Geschwindigkeit und das Adrenalin, vor allem aber die Einstellung und die Konzentration vom Kopf her. "Du musst als Fahrer mental stark sein, fokussiert bleiben und einen klaren Kopf bewahren, wenn es drauf ankommt. Genau das fasziniert mich."
Nach seinen Erfolgen im Mini-Bike-Sport, zum Beispiel der bereits erwähnte dritte Platz beim World Final 2025 sowie als Basis dafür der Sieg im ADAC Mini Bike Cup sowie Rang zwei in der MiniGP Germany, war der NTC nun der logische nächste Schritt für ihn. "Nach den Erfolgen im Mini Bike Cup war klar: Ich brauche die nächste sportliche Herausforderung. Der NTC ist die perfekte Plattform, um mich zu beweisen und möglichst den Sprung in den Red Bull MotoGP Rookies Cup zu schaffen."
Zwei Heimrennen
Nun stehen also seine zwei Heimrennen in Most und auf dem Sachsenring an, was sicherlich für ihn besondere Momente werden "In Most konnte ich letzte Woche im Rahmen eines Hafeneger Renntrainings zusammen mit dem Motorsport Team Germany bzw. der ADAC Stiftung Sport testen. Davon erhoffe ich mir davon einen kleinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die noch nicht dort trainiert hat. Außerdem denke ich, dass auch einige Fans aus dem Erzgebirge bzw. aus Sachsen allgemein dort sein werden und mich unterstützen. Den Sachsenring kenne ich bisher nur von der Playstation, freue mich aber schon riesig. Die Atmosphäre ist einzigartig - MotoGP, volle Tribünen, viele Fans. Es ist einfach etwas Besonderes, Teil davon zu sein."
Auf der Weltbühne vor echt großer Kulisse zu fahren, wird sicherlich etwas anders sein, doch Robin Siegert will das genauso angehen wie jedes andere Rennen - strukturiert und fokussiert, aber ohne zu verkrampfen. "Die Erfahrung aus den bisherigen Rennen hilft mir, noch gezielter an meiner Performance zu arbeiten. Ich möchte mich im Training steigern, ein gutes Setup für das Rennen finden, um dann im richtigen Moment abzuliefern. Natürlich hat man da noch mehr Druck, denn das ist eine Chance, sich zu zeigen. Aber ich versuche, mir keinen Druck zu machen. Wenn du verkrampfst, passieren Fehler. Ich sehe es als Möglichkeit, Werbung für den Sport zu machen und zu zeigen, was ich kann." Als sein Vorbild aus der MotoGP nennt er Jack Miller. "Er nimmt die Dinge locker, bleibt immer cool und liefert konstant ab. Diese Mischung aus Lockerheit und Leistung finde ich extrem stark."
Robin am Samstag in Mülsen persönlich treffen
Unterstützt wird Robin Siegert von der motorace academy Germany, einem Umfeld, das jungen Talenten nicht nur Technik, sondern auch Struktur und mentale Stärke vermittelt. Auf seinem Instagram-Kanal @robin.siegert lässt er Fans und Unterstützer an seiner Entwicklung teilhaben.
Wer Robin Siegert persönlich treffen möchte, hat am kommenden Samstag, dem 14. Juni, die Gelegenheit. Wenn im Rahmen des "7. AMC Pocket- und Mini-Bike-Rennen in der Arena E in Mülsen" die zweite Saisonstation des ADAC Mini Bike und Pocket Bike Cup über die Bühne gehen wird, kehrt der Erzgebirger zu seine Vorjahresserie zurück und steht den Fans gern Rede und Antwort.