Junge Italienerin findet im Erzgebirge zweite sportliche Heimat

Austausch Lucia Sosso verbreitet für ein halbes Jahr gute Laune am Zschopauer Volleyballnetz

Zschopau. 

Zschopau. Für ein halbes Jahr hat eine junge Italienerin im mittleren Erzgebirge ihre neue sportliche Heimat gefunden. Gemeint ist Lucia Sosso, die eigentlich in Ivrea wohnt, aber derzeit als Austauschschülerin das Goethe-Gymnasium in Chemnitz besucht. Und weil sie genauso verrückt ist nach Volleyball wie Luise Blaudeck aus ihrer Gastfamilie, spielen beide für den VC Zschopau in der Regionalliga Ost. "Nicht nur sprachlich, sondern auch sportlich kann ich viel dazu lernen", sagt die 17-Jährige, die aus der Nähe von Turin stammt.

Auch am Netz ehrgeizig

Dass sie erst seit drei Jahren Deutsch lernt, ist ihr kaum anzumerken. Doch obwohl selbst der erzgebirgische Dialekt keinerlei Probleme in der Kommunikation mit sich bringt, sagt Lucia Sosso: "Mein Deutsch ist noch nicht gut genug." Deshalb geht sie seit September jeden Morgen mit ihrer 16-jährigen Gastschwester in Chemnitz zur Schule. Und genauso verschlägt es das junge Duo mehrmals pro Woche nach Zschopau, denn hier gehen die beiden ihrem großen Hobby nach. Und am Netz präsentiert sich die talentierte Italienerin genauso ehrgeizig wie beim Lernen der Sprache. Kein Wunder, schließlich spielt die Außenagreiferin auch in ihrer Heimat in der vierthhöchsten Liga, hat kurzzeitig sogar Drittliga-Luft geschnuppert.

Auf den Geschmack gekommen

Doch Lucia Sosso kommt es nicht nur auf die Sprache und den Sport an. "Alles ist wichtig", sagt die Zwölftklässlerin, die mit ihrem Lächeln stets gute Laune verbreitet. Ganz zu Beginn sei es nicht immer einfach gewesen, weil "viele Menschen etwas verschlossen" gewirkt hätten. Doch diejenigen, die Lucia kennengelernt haben, sind inzwischen genauso offen wie sie selbst. "Wenn man sie kennt, sind alle hilfsbereit", betont die 17-Jährige, die auch in Sachen Essen viel dazu lernt. "Hier ist man viel Butter", sagt sie hinsichtlich des größten Unterschieds zu ihrer Heimat. Doch auf Pasta und Pizza könne sie auch mal verzichten, denn auch die deutsche Küche schmeckt ihr gut. "Am besten ist der Kartoffelsalat", sagt die Austauschschülerin, die ihren Aufenthalt bis Ende Februar in vollen Zügen genießen will.

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