Katzenstreichler und Anpacker in Erzgebirge dringend gesucht

Ehrenamt Zeit, Geduld und ganz viel Herz: Willkommen im Tierheim "Neu Amerika"

Annaberg-Buchholz. 

Versteckt zwischen Annaberg-Buchholz und Schlettau liegt das Tierheim "Neu Amerika". Seit seiner Eröffnung am 25. September 1999 ist es eine unverzichtbare Zufluchtsstätte für Tiere in Not, betrieben vom Tierschutzbund Annaberg und Umgebung e. V. Doch der Betrieb ist ein täglicher Kraftakt, der von einem kleinen Team und viel ehrenamtlichem Engagement gestemmt wird.

 

Ein Einblick in den Tierheim-Alltag

Kürzlich rückte das Tierheim durch eine großzügige Spende des Landkreis-Gymnasiums St. Annen in den Fokus. Sindy Nentwich, die stellvertretende Tierheimleiterin, gab einen Einblick in den Alltag, die Sorgen und die Freuden der Einrichtung.

Von Wellensittich bis Dogge

Aktuell beherbergt das Tierheim ein buntes Völkchen: "Wir haben derzeit fünf Wellensittiche, fünf Kaninchen, circa 15 Hunde und um die 30 bis 35 Katzen", zählt Sindy Nentwich auf. Die Katzen stellen dabei den größten Anteil, vor allem als Fundtiere. "Wir haben Monate, da sind es vielleicht nur zwei Fundkatzen", erklärt Nentwich. "Und dann gibt es die Hochzeiten, wo die weiblichen Katzen werfen. Da kann man auch mal acht oder zehn Katzen auf einen Schlag aus einem Dorf bekommen".

 

Begrenzte Kapazitäten aufgrund vieler Fundtiere

Obwohl das Tierheim auch Abgabetiere aufnimmt, sind die Kapazitäten durch die hohe Zahl an Fundtieren oft begrenzt.

Ein kleines Team mit großer Verantwortung

Der Betrieb wird von einer kleinen, festangestellten Mannschaft gestemmt. "Direkt fest angestellt bei uns sind derzeit drei Mitarbeiterinnen", so Nentwich. Hinzu kommen derzeit zwei Auszubildende, das Tierheim bildet erstmalig den anspruchsvollen Beruf "Tierpfleger/in der Fachrichtung Tierheim und Tierpension" aus.

Unverzichtbar für den Alltag sind zudem Mitarbeiter in Maßnahmen über das Arbeitsamt und ein Stamm von etwa 10 bis 15 aktiven ehrenamtlichen Helfern.

Jeder Cent zählt: Von Baukosten bis Spezialfutter

Die jüngste Spende des Gymnasiums wird dringend gebraucht, denn die Kosten sind enorm. "Das Geld wird tatsächlich für alles Mögliche verwendet", bestätigt Nentwich. Ein großer Posten ist die seit Jahren schrittweise laufende Sanierung des Gebäudes. "Viel geht auch in Futterkosten", fügt sie hinzu. Zwar erhalte das Tierheim Futterspenden, "aber spezielles Futter müssen wir halt tatsächlich zukaufen". Auch steigende Tierarzt- und Personalkosten müssen gedeckt werden.

Gesucht: Anpacker und "Leute, die Spaß an der Arbeit mit Tieren haben"

Neben Geldspenden ist vor allem eines knapp: Zeit. Das Tierheim sucht "immer willige oder ehrenamtliche Leute, die Spaß an der Arbeit mit Tieren haben". Sindy Nentwich stellt jedoch klar, dass Tierschutz harte Arbeit bedeutet: "Es ist halt auch viel Reinigungsarbeit, die Außengestaltung, da brauchen wir auch immer Leute, die ein bisschen Geschick haben".

Auch "Katzenstreichler" werden gesucht

Eine besonders wichtige Aufgabe, die auch Kinder übernehmen können, ist das sogenannte "Katzenstreicheln". Das Gassigehen mit Hunden ist Erwachsenen ab 18 Jahren vorbehalten, doch bei den Samtpfoten ist anderer Einsatz gefragt. "Wir haben auch viele scheue Katzen, die sich nicht unbedingt gleich anfassen lassen", erklärt Nentwich. "Wenn sich da jemand einsetzt, denen mal was vorliest, irgendwas erzählt oder einfach mal da ist, ein bisschen spielt oder mal Leckerlis wirft, das hilft den Katzen unglaublich, sich an den Menschen zu gewöhnen".

 

Wer sich engagieren möchte findet hier weitere Infos

Wer sich engagieren möchte, sei es als Gassigänger, "Katzenstreichler" oder Helfer bei der Geländepflege, findet alle notwendigen Informationen auf der Homepage des Tierheims.

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