Eine junge Frau steht zur Eröffnung der KohleWelt vor den Vitrinen. Sie wirkt aufgeregt und begeistert: "Es ist hochspannend, was hier entstanden ist. Ich entdecke ein Stück meiner Familiengeschichte wieder", sagt sie. Eigentlich war sie auf den Spuren ihres Großvaters Rolf Vogel unterwegs, der viele Jahre in Oelsnitz/Erzgeb. als Bauingenieur und Werksleiter gearbeitet hatte. Ganz nebenbei entdeckte sie Dokumente ihres Großonkels. So ist eine Urkunde ausgestellt, die sie noch gar nicht kannte. Ungeachtet ihrer eigenen Familiengeschichte freut sich die Besucherin über die sehr gelungene Dauerausstellung: "Das Farbkonzept ist toll. Es ist frisch, es ist modern, aber ich sehe die alten Stücke, die voller Geschichte stecken und wie diese toll präsentiert werden. Das ist sensationell." So wie ihr ging es vielen Gästen, die seit der Eröffnung Anfang des Jahres die neue KohleWelt besuchten. Begeisterung in jeder Hinsicht. Der Erzgebirgskreis als Träger der Einrichtung hat mit dem grundhaften Umbau, der fünf Jahre dauerte, eine Mammutaufgabe gestemmt. Mit zirka 30 Millionen Euro Baukosten war es das bisher größte Landkreisprojekt.
Meilensteine des Baugeschehens:
Zu den Meilensteinen des Baugeschehens gehörte im September 2016 der Kreistagsbeschluss. Dieser stellte die Weichen für alles, was folgte. Im Mai 2018 konnte der Bauantrag gestellt werden. Im Januar 2019 fuhren Landrat, Museumsteam und zirka 1500 Besucher die vorerst "letzte Schicht". Im November 2019 erfolgten die ersten Abbrucharbeiten. Trotz des Baugeschehens sicherte das Bergbaumuseum die Durchführung der 4. Sächsischen Landesausstellung "Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen" ab - Es war keine Selbstverständlichkeit. Im Dezember desselben Jahrs wurde der Grundstein gelegt. Im März 2022 war der Rohbau fertig. Seinen Namen änderte das einstige Bergbaumuseum im November 2022. Es war die Geburtsstunde der "KohleWelt - Museum Steinkohlenbergbau Sachsen". Nachdem der Freistaat Sachsen Anfang 2024 Fördergelder für die neue Dauerausstellung in Höhe von knapp drei Millionen Euro genehmigte, bog der Umbau auf die Zielgerade ein. Im August 2024 erlebte Oelsnitz/Erzgeb. einen Festakt zum offiziellen Ende der Baumaßnahmen und die Museumstaufe.
Tiefe Symbolik zur Eröffnung:
Zur offiziellen Eröffnung im Januar dieses Jahres durchschnitt Landrat Rico Anton symbolisch das Band vor dem Museumseingang. An Museumsleiter Jan Färber übergab er eine Grubenlampe. Die Verantwortlichen hatten diese Anfang Januar 2019 "eingemottet". Zur Wiedereröffnung der Einrichtung stellte Museumsleiter Färber sie in die Ausstellung zurück. Die Grubenlampe ist wichtiger Teil der Geleuchtsammlung, die jetzt eindrucksvoll präsentiert wird. "Ich freue mich als Landrat des Erzgebirgskreises, aber auch als Erzgebirger ganz persönlich, dass nach langem Warten das 2019 geschlossene Bergbaumuseum am 18. Januar 2025 offiziell als KohleWelt wiedereröffnet wurde! - Ein monumentales Ereignis in der Geschichte des Museums", sagt Landrat Rico Anton. Außerdem ergänzt er: "Als Träger der Baumaßnahme sowie als Eigentümer des Museums ist der Landkreis überaus stolz auf den gelungenen Umbau des Museums für Sächsischen Steinkohlenbergbau, denn die Bedeutung für unsere Tourismus- und Wirtschaftsregion ist sehr hoch und identitätsstiftend."
Landkreischef voller Begeisterung:
Der Landrat, der sich auch während der Bauphase regelmäßig vom Baufortschritt überzeugte, gehörte neben den Mitgliedern der Fahnenabordnungen zu den ersten Besuchern. Er zeigte sich während eines Rundgangs von der Güte der neuen Dauerausstellung begeistert: "Dem Museumsteam wünsche ich viel Erfolg und Freude beim wieder anlaufendem Museumsbetrieb sowie zahlreiche interessierte Gäste. Es ist mir eine Ehre, alle Interessierten von nun an wieder zum Staunen und Entdecken in diese einzigartige Einrichtung einladen zu dürfen."
Besuchermagnet KohleWelt:
Die KohleWelt als eine Einrichtung des kul(T)our-Betriebes des Erzgebirgskreises erweist sich seit Eröffnung als Besuchermagnet. Das zeigte sich besonders während der Winterferien in Sachsen. Museumsleiter Jan Färber: "Über Mitmachelemente, Multimediastationen, anschauliche Präsentationen der Exponate und überraschende Inszenierungen möchten wir den Steinkohlenbergbau kurzweilig und interessant vermitteln. Und wir stellen viele verschiedene Menschen mit ihren Geschichten vor, die an der Förderung Sachsens schwarzer Diamanten beteiligt waren."