Konzert zum Innehalten: Musik über das, was uns trennt und über das, was uns eint

Kultur Musik in Annaberg will Brücken bauen und versöhnen

Annaberg-B. 

Annaberg-B. "Mensch! Musik über das, was uns trennt und über das, was uns eint" ist der Titel eines Konzertes, welches am Samstag, dem 2. Juli, jeweils 15.30 und 19 Uhr sowie am Sonntag, dem 3. Juli um 15.30 Uhr in der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge (EGE) stattfindet. Jugendchor, Musikleistungskurse und das Collegium Vocale bringen Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Carl Orff, Astor Piazzolla oder Freddy Mercury zu Gehör, es erklingen Lieder aus Filmen wie "Titanic" oder "Tribute von Panem" und ausgewählte deutsche Volkslieder sowie zeitgenössische Chormusik. Dies ermöglicht einen kritischen wie aufmunternden Blick auf uns selbst und den anderen. "Mensch! Musik über das, was uns trennt und über das, was uns eint" möchte innehalten und hinhören lassen, um für mehr Mitmenschlichkeit an unsere Mauern zu rühren. Beim Konzert am Sonntag wird auch der integrative Chor "Farbenfroh" mit dabei sein. Chorleiter Daniel Zwiener macht sich viele Gedanken, wenn nicht sogar große Sorgen um den derzeitigen Zustand in der Gesellschaft. Und deshalb hat er mit 75 Sängern dieses musikalische Werk einstudiert. Für ihn steht fest: "Die Spuren der letzten zwei Jahre haben Gräben aufgerissen. Ich habe mich gefragt, woran es liegt, dass man sich nicht mehr versteht, dass Radikalisierung stattfindet. Immer mehr steht bei den Menschen das Wohl einer Gruppe im Vordergrund. Die anderen interessieren nicht mehr. Das darf nicht sein. Das macht die Gesellschaft kaputt. Und so habe mich auch gefragt, was man dagegen tun kann."

 

Was tun gegen die Spaltung der Gesellschaft?

"Die vermeintliche Spaltung der Gesellschaft in unseren 20er Jahren ist in aller Munde. Leider kennzeichnet diese wohl unsere Zivilisation schlechthin, denn die Gattung Homo Sapiens, Krönung der Schöpfung, setzte sich nicht nur gegenüber allen anderen Geschöpfen durch und über ihre Bedürfnisse hinweg, sondern zeigt sich seit Menschengedenken bedauerlich erfinderisch im Bemerken von Unterschieden innerhalb der eigenen Spezies. Von Hass und Selbstsucht getrieben erfanden Menschen sogar Rassen, die biologisch gar nicht existieren. Mittels Religion, Ideologie oder Verschwörungstheorie glaub-würdig gemacht, wurde und wird dies Millionen und Milliarden von Menschen zum Verhängnis - und das, obwohl wir doch eine ausgeprägte und angeborene Fähigkeit zu Toleranz, Gemeinschaftssinn und eine unbändige Sehnsucht nach Liebe besitzen", so der Chorleiter, der sich fragt: "Was genau treibt also diesen Keil und warum nimmt die Radikalisierung an den politischen Rändern (wieder) zu? Warum fällt es oft leichter, uns an den Unterschieden zu entzweien, anstatt auf Grundlage der Potenziale unserer Gemeinsamkeiten ein friedliches Miteinander zu gestalten? In der Chormusik verschiedener Genres und Epochen wird diesen Fragen sowie auch der Faszination des Verschiedenseins nachgespürt. Wir gehen dabei auf die Suche nach den Abgründen menschlicher Selbsterhöhung und nach der Größe menschlicher Demut. Die Musik und ihre Texte bieten Strategien und Anstöße zum Brückenbauen und zur Versöhnung an", so Daniel Zwiener.

 

Im Vorprogramm - Kampf der Magier - Kampf der Elemente

Als Vorprogramm findet am 2. Juli die Chemieshow "Kampf der Magier - Kampf der Elemente" statt. In spektakulären Experimenten zeigt die AG Chemie den Kampf der Wassermagier gegen die Feuermagier. In einem Wettstreit versuchen sich die beiden Gruppen gegenseitig zu übertrumpfen, um an die begehrte Formel für den Stein der Weisen zu kommen und damit Gold herzustellen zu können - nicht ernst gemeint, aber sehr beeindruckend. Der Kampf der Magier beginnt jeweils eine Stunde vor der Musik, also 14.30 Uhr und 18 Uhr im Chemieraum 2.53. Es besteht die Möglichkeit sich schon vor der Chemieshow Plätze in der Aula reservieren zu lassen.

Karten für die Konzerte gibt es in der EGE und unter Ruf: 03733-50677-40.

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