Kranzniederlegung am Ehrenhain anlässlich des Bergmannstages

Bergmannstag Bad Schlemaer gedenken verunglückter Bergleute vor 65 Jahren

Bad Schlema. 

Bad Schlema. Die Kranzniederlegung am Ehrenhain haben sich die Bad Schlemaer heute nicht nehmen lassen, auch wenn der traditionelle Bergmannstag aufgrund der coronabedingten Auflagen offiziell abgesagt worden ist. Vertreter der Paradegruppe des Traditionsvereins Wismut und zwei Bläser der Bergkapelle Thum haben das Ganze begleitet. Hermann Meinel, Leiter der Regionalgruppe Aue des Traditionsvereins Wismut sagt: "Uns war es wichtig, die Kranzniederlegung und Totenehrung durchzuführen und ein Signal auszusenden, dass der Bergmannstag nicht vergessen ist."

Es geht darum, der 33 verunglückten Bergleute zu denken, die am ehemaligen Schacht 250 ihr Leben verloren und ebenso derer, die infolge von Berufskrankheiten zu Tode gekommenen sind. Unter den Todesopfern des Unglücks waren auch acht Grubenwehrmänner. Das Grubenunglück von Niederschlema liegt jetzt 65 Jahre zurück. Um der Opfer zu gedenken, sind heute deren Namen verlesen und mit dem Anschlagen der Bergglocke geehrt worden. "Das Unglück damals hat letztlich dazu geführt, dass ein schlagkräftiges Grubenrettungswesen aufgebaut worden ist. Die Wismut hatte zuvor schon ein Grubenrettungswesen, aber aufgrund der Dimensionen des Bergbaus und der Anzahl der Personen war das nicht ausreichend", erklärt Meinel: "Ein weiteres Problem, die Havarie-Pläne haben nicht gestimmt. Zudem hatte in der Zeit auch nicht jeder Bergmann seinen Selbstretter dabei."

Das Unglück vor 65 Jahren war das schwerste der Wismut, so Meinel. Dem aufopferungsvollen Einsatz der Wehrmänner sei es zu verdanken, dass nicht noch mehr Bergleute ihr Leben verloren - unterstützt von Kameraden anderer Bergreviere der ehemaligen DDR konnten 106 Bergleute gerettet werden. Das negative Ereignis sei nicht stillgeschwiegen worden, sondern man habe es bei Schulungen immer wieder aufgezeigt, was passieren kann, wenn man nicht die entsprechende Ausbildung hat.

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