Auch gegen die schwächste Offensive der Sachsenliga haben die Fußballer des FSV Motor Marienberg nicht punkten können. Gegen den Dresdner SC kassierten die Erzgebirger ihre siebente Pflichtspiel-Niederlage in Folge, sodass sie der Abstiegszone immer näher kommen. Als Tabellen-13. befindet sich Marienberg nur noch aufgrund des Torverhältnisses über dem roten Strich. Mit 19 Zählern ist das Team punktgleich mit dem VfL Pirna-Copitz, der den ersten Abstiegsrang belegt.
Ausfälle mildern Erwartungen
Das Polster auf Schlusslicht Lok Zwickau ist bis auf vier Punkte geschmolzen, denn Anfang April hatten sich die Motor-Kicker in Zwickau mit 1:3 geschlagen geben müssen. Dafür hätte sich das Team nun daheim gegen den Dresdner SC gern rehabilitiert, der ebenfalls mitten im Abstiegskampf steckt. Doch auch dieses Schlüsselspiel ging mit 2:3 verloren. Schlechte Nachrichten gab es schon vor dem Anpfiff. Neben dem gesundheitlich angeschlagenen Trainer Michael Rudolph, für den Co-Trainer Christian Steingräber das Zepter übernahm, fehlten auch mehrere wichtige Spieler. Neben dem rotgesperrten Danny Gottschalk mussten kurzfristig auch Noel Bergers und Florian Martin verletzungsbedingt passen, sodass die Abwehr um den zurückgekehrten Oldie Philipp Colditz neu formiert wurde.
Motor kommt zweimal zurück
Die Änderungen machten sich zunächst kaum bemerkbar, da sich das Geschehen in der ersten halben Stunde zwischen den Strafräumen abspielte. „Da haben wir kompakt gestanden“, berichtet Steingräber, der mit der taktischen Disziplin zufrieden war. Genau wie mit der Moral, denn nach den beiden Gegentoren durch Standards - das 0:1 fiel nach einem langen Einwurf (29.), das 1:2 nach einem Eckball (45.) - kämpften sich die Gastgeber sofort zurück ins Spiel. Erst traf Louis Meyer per Kopf zum Ausgleich (36.), dann brachte Tim Graubner mit einem direkt verwandelten Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Mannschaft und Fans zum Jubeln.
Pause könnte helfen
In der zweiten Halbzeit machte sich dann die Personalsituation bemerkbar. Während die Gäste von der Elbe mit ihren Wechselspielern für frischen Schwung sorgen konnten - einer von ihnen bereitete per Querpass das entscheidende 3:2 vor (60.) - , kamen von der Marienberger Bank keine großen Impulse mehr. So blieb der FSV Motor bis auf zwei Schüsse von Fabio Anger und Maximilian Schreiter in der Offensive weitgehend ungefährlich. Einen Vorwurf machte Steingräber dem Team allerdings nicht. „Die Jungs haben alles gegeben“, bilanziert der Co-Trainer, der nun auf einen positiven Effekt der anstehenden Osterpause oft. Angeschlagene Akteure könnten sich etwas erholen. „Und vielleicht tut es mal gut, gar nicht an Fußball zu denken“, so Steingräber. Am 27. April geht es mit dem nächsten Schlüsselspiel beim SV Tapfer Leipzig (11.) weiter.