"Kullerkasten" sorgt auf Zschopauer Babystation für Freude

Tradition Blaue und rosafarbige Kugeln stellen symbolisch die Neuankömmlinge dar

Zschopau. 

Zschopau. Im Zschopauer Klinikum gibt es seit Beginn dieses Jahres ein Ritual. Bevor Mütter aus der Neugeborenenstation wieder nach Hause dürfen, wartet auf sie oder eine kleine Box aus Holz. Für jedes geborene Baby wird dort eine kleine Kugel eingeworfen - eine blaue, falls es sich um einen Jungen handelt, und rosafarbige Holzkugeln für jedes Mädchen. "Die Kullern können auch von einem Angehörigen wie dem Vater oder Geschwisterkindern in die Sammelkiste gesteckt werden", erklärt Schwester Anna Guba. Sie muss es wissen, denn sie ist die Erfinderin dieses "Kullerkastens".

Box als Einstandsgeschenk

Die kleine Box, die auf einer Seite durch ein Glas einsehbar ist und somit eine anonyme Übersicht der Geburten bietet, war quasi das Einstiegsgeschenk der 23-Jährigen. Sie begann ihren Dienst mit dem Jahreswechsel, nachdem sie zuvor in ihrer Heimatstadt Torgau tätig war. "In der Station, in der ich geboren wurde, habe ich auch gearbeitet", berichtet die Gesundheits- und Krankenpflegerin, die ihren Job liebt. Deshalb wollte sie auch unbedingt jene Idee in die Tat umsetzen, auf die sie im Internet gestoßen war. Da ihr dafür in Torgau die Zeit fehlte, wurde der "Kullerkasten" nun in Zschopau ein Geschenk zum Einstand.

Mädchen vorerst in der Überzahl

Und die Aktion findet großen Anklang. Arbeitskolleginnen sind ebenso begeistert wie junge Mütter. "Die allererste Mutti fragte sogar, ob man diese Aktion irgendwo verfolgen kann", berichtet Anna Guba. Daher hat sie nun vor, in regelmäßigen Abständen Bilder des "Kullerkastens" zu veröffentlichen. Aktuell sind dort die rosafarbigen Kugeln klar in der Überzahl, denn bei den ersten elf Babys handelte es sich stets um Mädchen. "Inzwischen holen die Jungs aber auf", sagt die Initiatorin, die auch schon eine Lösung hat, wenn die Box voll ist. Dann sollen die Kugeln als Kette an die Wand gehängt werden - und machen so Platz für die nächsten Kullern.

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