Das umfassend sanierte und erweiterte Kurhaus in Thermalbad Wiesenbad wurde am Freitag eröffnet. Unter den 150 Gästen war die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch. Nach fünf Jahren Bauzeit präsentiert sich das Haus, dessen Wurzeln bis 1827 reichen, in frischem Glanz als Gesundheits-, Veranstaltungs- und Begegnungszentrum für Rehabilitanden, Kurgäste und regionale Besucher. Topmodern, ohne die Tradition zu verleugnen. Die kommunale Kurgesellschaft Thermalbad Wiesenbad investierte rund 20 Millionen Euro.
Viele Nutzer unter einem Dach
Das Gebäude beherbergt heute Kurverwaltung, Rezeption, Gästeinformation, Räume für die kulturelle Betreuung der Gäste sowie im jetzt fertiggestellten Anbau die Ergotherapie und das Medizinische Fitnesszentrum, kurz MedFiZ. Als Generalplaner der multifunktionalen Einrichtung begleitete das Architekturbüro Becher & Partner mit Sitz in Bayreuth die Kurgesellschaft. Das Kurhaus als eines der ältesten Gebäude des Kurensembles gilt als Herzstück der Anlage. Zentrale Elemente bilden die Neugestaltung des historischen Kursaals und die überaus einladende Tourist-Information der Gemeinde. Zudem lädt eine großzügige Ergo- und Sporttherapie Kurgäste ebenso ein wie Menschen aus dem Erzgebirge. Das MedFiZ wartet ab Anfang Oktober mit vielfältigen Gesundheitsprogrammen auf. Hier vereinen sich moderne Räume, hochwertige Trainingsgeräte und medizinische Kompetenz. Der Willkommensbereich mit Rezeption und Gästeinformation, der Kursaal mit zahlreichen kulturellen Möglichkeiten sowie die Seminarmöglichkeiten bereichern das Angebot des Kurorts.
Dank an Mitarbeiter, Bauschaffende und Gäste
„Uns ist eine Operation am offenen Herzen gelungen“, zeigt sich Ricarda Lorenz, die Geschäftsführerin der Kurgesellschaft so erleichtert wie stolz. „Dafür danke ich unseren großartigen Mitarbeitern aus ganzem Herzen. Ebenso wie den am Bau Beteiligten und unseren Gästen.“ Denn während der fünf Baujahre lief der Kurbetrieb tadellos weiter – und das trotz Corona-Krise und enormer Energiepreissteigerungen. Auslastung und Gästezufriedenheit bleiben auf hohem Niveau, können sich auch im bundesweiten Vergleich sehen lassen. Für die Beliebtheit und Klasse von Thermalbad Wiesenbad spricht auch, dass bis zu dreißig Prozent der Kurgäste Privatpatienten sind.
Förderung für mutige Investition in die Zukunft
Realisiert wurde das von Freistaat Sachsen und Bund geförderte Großprojekt seit 2019, wobei konkrete Ideen schon 2006 bestanden. Mit der Verwirklichung gewinnt Thermalbad Wiesenbad insgesamt weiter an Anziehungskraft für Patienten, Kurgäste und Touristen. Nicht zuletzt ist es eine Zukunftsinvestition der kommunalen Kurgesellschaft, die aktuell am Standort 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt.
Viel Gestaltungsraum und Verantwortung für Kommune
Bemerkenswert ist, dass die Thermalbad Wiesenbad Gesellschaft für Kur und Rehabilitation mbH, so der volle Name der 1992 gegründeten Kurgesellschaft, in kommunaler Trägerschaft ist. Alleiniger Gesellschafter: die Gemeinde Thermalbad Wiesenbad. Das bietet Gestaltungsfreiheit, fordert aber auch Verantwortung. Das Unternehmen betreibt die Rehabilitationsklinik Miriquidi, das Thermalbad „Therme Miriquidi“, das Thermal-Heilkräuter-Zentrum und unterhält Einrichtungen der kurörtlichen Infrastruktur. Es ist in den Geschäftsfeldern medizinische Rehabilitation, Prävention, Medical Wellness sowie Gesundheitstourismus aktiv. 2026 steht übrigens ein besonderes Jubiläum an, denn es jährt sich die Entdeckung der ersten Thermalquelle im Jahr 1501 zum 525. Mal.