Marienberg: Wenn Müll zu Kunst wird

Aktion Azubis wollen mit Sklupturen auf Konsumrausch aufmerksam machen

Marienberg. 

Marienberg. Sicher ist es vielen Bürgerinnen und Bürgern schon aufgefallen, dass auf der Grünfläche vor dem Ärztehaus in Marienberg aktuell ganz spezielle Kunst zu bestaunen ist. Kunst - geschaffen aus Müll. Die IAJ Marienberg startete erstmals eine Müllsammelaktion in allen Stadtteilen. Die Idee dazu hatte Carolin Rode, Lehrkraft an der Einrichtung. Sie sagte: "Ziel der Sache war es, nach außen hin zu vermitteln, was alles achtlos weggeworfen wird". Nachdem die jungen Leute die Säcke voller Unrat auf das Gelände der IAJ, Stadtmühle 1, transportiert hatten, begann die eigentliche kreative Tätigkeit. So entstand ein Rollstuhlfahrer mit einem Treppchen, welcher symbolisieren soll, dass es weltweit noch viel zu viele Hürden und Widerstände gibt und Inklusion zu wenig Beachtung findet. Jeder Mensch soll integriert sein, egal wie er aussieht, welche Sprache er spricht oder ob er eine Behinderung hat.

 

Skulpturen mit besonderen Botschaften

Des Weiteren wurde ein Einhorn mit Pinguin geschaffen. Beide sollen dafür sensibilisieren, dass dem Klima- und Naturschutz großes Augenmerk geschenkt werden muss, um Mensch und Tier einen gesunden Lebensraum zu erhalten. Die dritte Skulptur stellt ein sogenanntes Konsumschwein dar. Den Gedanken dazu hatte Jeremy Oettel, Auszubildender zum staatlich anerkannten Erzieher im ersten Lehrjahr. Von Radkappen, Stühlen, Kanistern über Staubsauger, Handys, Taschen und Schuhen wurde alles Mögliche gefunden und zu einem Konsumschwein zusammengebastelt. Es soll anregen, darüber nachzudenken, wie schnell sich der Mensch manipulieren lässt, ein Konsumschwein zu werden. Kaufen, was der Markt hergibt, alles haben wollen, ohne sich zu fragen, ob es gebraucht wird. Wenn es ausgedient oder seinen Reiz verloren hat, einfach weg damit. "Gerade wir als künftige Erzieherinnen und Erzieher sollten eine Vorbildrolle ausüben, um schon den Jüngsten die Thematik nachhaltig zu vermitteln", so Jeremy Oettel.

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