Marienberg. Spitzenreiter der Oberliga Sachsen sind die Handballerinnen des HSV 1956 Marienberg zwar immer noch, dennoch hat die Euphorie in der Bergstadt einen kleinen Dämpfer erhalten. Nach zuvor fünf Siegen in Folge hat die junge Mannschaft von Trainer Chris Tippmann im sechsten Spiel ihre erste Niederlage kassiert. Trotz der Unterstützung vieler Fans mussten sich die Marienbergerinnen in eigener Halle dem MSV Dresden mit 25:34 geschlagen geben. Auch wenn das Ergebnis nach Tippmanns Ansicht zu hoch ausfiel, kam die Niederlage gegen den Tabellenzweiten nicht ganz aus heiterem Himmel.
Schwierige Vorbereitung
"Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl", sagt er HSV-Trainer, weil er mit seinem Team während der Herbstferien nicht in der Turnhalle trainieren konnte. Individuelle Fitness-Einheiten waren zwar möglich. Allerdings verhinderten Arbeiten an der Hallenbeleuchtung gemeinsame Trainingsstunden, um weiter an der Abstimmung zu feilen. Die fehlende Harmonie war den Gastgeberinnen gegen Leipzig dann auch anzumerken. "Jeder hat für sich gespielt. Manchmal wollten wir mit dem Kopf durch die Wand", sagt Tippmann, der in vielen Angriffen das sonst so flüssige Kombinationsspiel vermisste.
Ex-Marienbergerin zeigt ihr Können
Zurückzuführen war der Spielverlauf freilich auch auf die Stärke der Gäste, die nach der Marienberger 4:3-Führung immer mehr das Kommando übernahmen. Unter anderem sorgte die ehemalige litauische Nationalspielerin Egle Alesiunaite dafür, dass sich der MSV kontinuierlich absetzte. Die 36-Jährige, die 2016/17 selbst für ein Jahr in Marienberg gespielt hatte, erzielte insgesamt neun Treffer. Nach der 18:15-Halbzeitführung für Dresden machten es die HSV-Damen mit ihrem Treffer zum 18:20 (36.) noch einmal spannend, doch dann wuchs der Abstand kontinuierlich. "Wir haben zu viele Fehler gemacht und selbst klarste Chancen ausgelassen", bilanziert Tippmann, dessen Mannschaft am kommenden Samstag beim SV Rotation Weißenborn (4.) die nächste harte Nuss zu knacken hat.