Marienberger Trebra-Schule organisiert Laptopspenden für ihre Schülerinnen und Schüler

Engagement Kinder und Jugendliche können zu Hause mit moderner Technik arbeiten

Marienberg. 

Marienberg. Die Oberschule Heinrich von Trebra stellt Schülerinnen und Schülern PC-Technik für die Nutzung zu Hause zur Verfügung. Möglich machen das Sponsoren. In Zeiten der Krise geht ohne moderne Kommunikationsmittel und PC-Technik nichts mehr. Das trifft auch auf den Schulunterricht zu.

Digitale Kommunikation zwischen Kindern und Lehrern

Etwa 100 der 450 Schülerinnen und Schüler der Oberschule Heinrich von Trebra in Marienberg haben nur eingeschränkt oder gar keinen Zugriff auf einen Computer. Das liegt nicht nur daran, dass nicht alle Familien über die entsprechende Technik verfügen. Wenn die Eltern von zu Hause aus arbeiten oder mehrere schulpflichtige Kinder zur Familie gehören, dann muss nicht selten im Schichtbetrieb am hauseigenen Computer gearbeitet werden. Aber zumindest die Kommunikation zwischen der Schule und den Mädchen und Jungen läuft nach wie vor zu einem großen Teil digital.

25 Laptops für die Schule

Außerdem reichen Handys zum Erstellen von Textdateien oder Tabellenkalkulationen nicht aus. Das Problem stellt viele Familien auf die Zerreißprobe. "Aus diesem Grund haben wir im Kollegium schon sehr früh nach einer Möglichkeit gesucht, wie wir unseren Schülerinnen und Schülern ausreichend technische Möglichkeiten bieten können", betont die Leiterin der Trebra-Oberschule in Marienberg Norma Grube. So sei das Team auf einen Spendenaufruf gekommen. Der wurde unter anderem auch auf der Homepage der Stadt verbreitet. Etwa 25 Laptops fanden so den Weg in die Schule. Auch wenn es sich dabei nicht um die neusten Modelle handelt, helfen sie der Schule sehr.

Zu hohe Hemmschwelle für die Nachfrage?

Neben mehreren Privatspendern, von denen auch einige aus dem Lehrerkollegium selbst kamen, haben sich mit den Sozialbetrieben Mittleres Erzgebirge und dem Autohaus Amaro auch zwei Unternehmen der Region an den Spenden beteiligt. Dann geschah jedoch etwas Unerwartetes. "Wir hatten angenommen, dass die Geräte wie warme Semmeln weggehen würden. Es kam jedoch nicht so", so die Schulleiterin. Erst zehn Laptops sind demnach in Verwendung. Offenbar liegt die Hemmschwelle, nach den Geräte zu fragen doch zu hoch. Vielen kommt es wahrscheinlich dem Eingeständnis, aus einer armen Familie zu kommen, gleich. Aus diesem Grunde können sich die Kinder und Jugendlichen online für die Laptop-Ausleihe bewerben. Das funktioniert auch mit Hilfe des Smartphones, über das nahezu alle Schülerinnen und Schüler der Einrichtung verfügen.

Schritt für Schritt in die Krisensituation wachsen

Keinen Computer zu haben dient dem einen oder anderen auch als Ausrede, die Aufgaben nicht erledigen zu können. "Dahinter kann man sich auch sehr gut verstecken", so Norma Grube. In Gesprächen mit den Schülerinnen und Schüler wollen die Lehrer nun erkunden, wo die Geräte dringend gebraucht werden. Für die 37-Jährige ist es die erste Schulleiterinnenstelle. Die Trebra-Schule ist erst seit Schuljahresbeginn ihre Wirkungsstätte. Dennoch hat sie sich hier sehr gut eingelebt. Dass es aufgrund der Krise eine so große Herausforderung werden würde, konnte vorher niemand ahnen. Ihrer Meinung nach sind die Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schützlingen und den Eltern Schritt für Schritt in die Krisensituation hineingewachsen.

Hoffnung auf die Normalisierung der Lage

Ein Großteil der Schülerschaft sei mit den zu Hause zu erledigenden Aufträgen gut zurechtgekommen. Videokonferenzen konnten nicht stattfinden, weil längst nicht alle Familien über entsprechend schnelles Internet verfügen. Seit einigen Wochen findet wieder Unterricht in der Schule statt. Wie überall sind die Klassenverbände in kleinere Lerngruppen aufgeteilt. Deshalb gehen die Mädchen und Jungen nur jeden zweiten Tag zur Schule. "Das macht den Unterricht schöner und auch intensiver aber auch unübersichtlicher, weil man die Schüler nicht mehr jeden Tag sieht" so Norma Grobe. Auch deshalb hofft sie, dass sich die Lage bald wieder normalisiert und zum gewohnten Schulbetrieb übergangen werden kann. Die Laptops stehen den Schülerinnen und Schülern auch dann weiter zur Verfügung.

 

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