Eine plötzliche Wendung kann der Oberliga-Saison der Marienberger Handballerinnen doch noch ein Happy-End verpassen. Nachdem der HSV 1956 in der Hinrunde lange von der Tabellenspitze gegrüßt hatte, war die junge Mannschaft aufgrund einiger Verletzungssorgen im neuen Jahr aus den Medaillenrängen gerutscht. Eine Entscheidung am Grünen Tisch sowie eine beeindruckende Aufholjagd bei einem direkten Konkurrenten ließen die Erzgebirgerinnen nun aber wieder vom 4. auf den 2. Platz klettern. "Jetzt haben wir alles wieder selbst in der Hand", freut sich Trainer Chris Tippmann.
Regelverstoß hat Folgen
Beim HSV war Ende vergangene Woche eine überraschende Mitteilung vom Verband eingegangen. Darin teilte das Sportgericht mit, dass die Anfang Februar eigentlich verlorene Partie beim HC Rödertal II nun doch für Marienberg gewertet wird. "Ein konkreter Grund wurde nicht genannt", sagt Tippmann, der allerdings den Einsatz nicht spielberechtigter Akteurinnen vermutet. Definitiv lag ein gravierender Regelstoß vor, sodass die Marienberger schon vor dem Spiel am Wochenende in der Tabelle einen großen Sprung machten. Weil Rotation Weißenborn und die Sportfreunde jeweils nur einen Punkt vor dem HSV lagen, rückte dieser dank des Siegs am Grünen Tisch auf Platz 2 vor.
Aufholjagd wird belohnt
Am späten Sonntagabend gelang es dann sogar, den Vorsprung auf die Sportfreunde 01 Dresden-Nord auf drei Punkte auszubauen, da ein Sieg im direkten Duell gelang. "Dort hatte in dieser Saison vorher noch keine andere Mannschaft gewonnen", hebt Tippmann die Leistung seiner Schützlinge hervor. Dass in der Dresdner Halle kein Haftmittel erlaubt ist, machte sich kaum bemerkbar. Trotzdem lagen die Gastgeberinnen zur Pause 15:12 vorn und bauten den Vorsprung kurz nach Wiederanpfiff sogar auf fünf Tore aus (19:14). "Aber immer wenn wir Tempo ins Spiel gebracht haben, kamen wir wieder heran", so Marienbergs Trainer. Fünf Minuten vor Schluss lag Dresden noch mit 29:27 vorn, doch die letzten vier Tore der Partie erzielten die Marienbergerinnen. Die wollen am 5. Mai zuhause gegen Neudorf/Döbeln sowie eine Woche später in Bischofswerda Platz 2 verteidigen.